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Lifestyle

In die Ehe einchecken

Von: Clarissa Rohrbach

07. April 2015

Suchen Sie eine spezielle Location für das Jawort? Im alten Tower am Flughafen Zürich gibt es eines der wohl ausgefallensten Trauzimmer der Schweiz.

Hier heben nicht nur Flugzeuge, sondern auch Ehen ab. Bereits seit fünf Jahren können sich Paare im alten Tower des Flughafens Zürich das Jawort geben, doch die wenigsten wissen von diesem Angebot. «Wir brauchten einige Anlaufzeit, aber jetzt ist die zivile Trauung im Kontrollturm sehr beliebt», sagt Beatrice Kat von First Class Wedding, die mit dem Zivilstandsamt Kloten zusammenarbeitet. Die Hochzeitsplanerin, die ihre Ausbildung beim Verband unabhängiger Hochzeitsplaner absolvierte, hat schon jede Art von Fest organisiert. Bei einem war sogar der bekannte Panflötenspieler  dabei, dem man auf dem Weg zum Check-in begegnet. «Viele Paare, die hier heiraten, haben sich am Flughafen kennen gelernt oder haben einen engen Bezug zu Reisen und Flugzeugen.»


Die Zeremonie findet jeweils montags bis freitags um 14 Uhr statt. Buchen kann man bis zu sechs Wochen im Voraus. Kat rät, frühzeitig zu planen, denn viele spezielle Daten sind schnell ausgebucht. Der Raum kostet für eine Stunde 400 Franken inklusive ein 2-Stunden-Parkticket. Wegen der engen Platzverhältnisse haben lediglich 24 Personen im Saal Platz.


Die Hochzeitsplanerin erfüllt jeden Wunsch, seien es Blumenbouquets, Luftballone oder Wedding-Bubbles. Einzig echte Rosenblätter dürfen wegen der Flecken auf dem Teppich nicht gestreut werden. Für den Apéro gibt es im oberen Stock einen zusätzlichen Raum für 150 Franken. «Die Aussicht hier ist unschlagbar», sagt Kat. So könnten die Gäste ihren Champagner an der Fensterfassade geniessen, während der Airbus A380 zur Piste rollt. Danach ist es möglich, mit der Gruppe eine Flughafenrundfahrt zu unternehmen. Mit dem Bus besichtigt man das Pistenkreuz, das Airside Center und Frachtflieger.


Der alte Kontrollturm stammt aus den frühen 50er-Jahren und ist seit 1986 nicht mehr in Betrieb. Nachdem die Räume zu Konferenzsälen umgestaltet wurden, kam ein Flug­hafenmitarbeiter auf die Idee, hier Trauungen anzubieten.


Ausserdem hat das atemberaubende Panorama durchaus einen praktischen Nutzen. «Den Flugbetrieb zu beobachten, nimmt dem Paar die Nervosität.»Und obwohl viele mit einer Limousine oder sogar mit der Kutsche vorfahren, gibt es auch sehr organisierte Geister, die bereits mit gepackten Koffern antreten, nach der Hochzeit in Jeans schlüpfen und nur noch einchecken müssen. Und ab in die Flitterwochen.

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