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Lifestyle

Künstlerschmuck der etwas anderen Art

Von: Ginger Hebel

12. August 2016

Altes Handwerk: Neben all den Ladenketten gibt es sie noch: kleine Werkstätten, wo Menschen von Hand arbeiten, wie der Schmuckmacher Jacques Aubort.

Frauen mit speziellen Halsketten stechen Jacques Aubort sofort ins Auge, denn der Künstler mag auffallenden Schmuck, der alles sein darf, ausser gewöhnlich. In seinen Jugendjahren wollte er Goldschmied werden, aber eine Lehrstelle zu finden, sei schon vor 60 Jahren schwierig gewesen – er landete in der Werbung. In seiner Freizeit setzte er die Ideen um, die in seinem Kopf herumschwirrten, und gewann mit einer Schmuckkreation sogar den Wettbewerb eines Schweizer Uhrenverbands. Er schraubte alte Wecker und Uhrenzahnräder auseinander und fertigte daraus ein Schmuckstück. «Zahnräder faszinieren mich, ihre Technik, wie alles ineinanderfliesst.» Im Zürcher Uhrenmuseum lässt sich seine Kreation «La donna è mobile» bestaunen.

Jacques Aubort sitzt in seiner Werkstatt, lötet, schleift, poliert und lässt auf Gold aufgetragenes Glaspulver bei 1000 Grad im Emailofen schmelzen. «Emailtechnik ist eine alte Kunst, die heute leider weitgehend verloren gegangen ist», bedauert Aubort. In seinem Haus in Zürich-Witikon lässt sich der Künstlerschmuck auf Voranmeldung besichtigen; museale Stücke wie eine geschnitzte Jadefigur aus der letzten chinesischen Kaiserdynastie, Unikate aus antiken Dominosteinen aus Elfenbein und Ebenholz, ein Collier aus geschmiedeter und patinierter Bronze mit einer Scheibe aus Mammut-Elfenbein. Die Stosszähne wurden nördlich des Polarkreises in Sibirien im Permafrost aufgefunden, «sie sind über 10 000 Jahre alt», erklärt der 80-Jährige mit leuchtenden Augen. Der Schmuck ist heute im Besitz der Sammlung Clo und Marcel Fleiss in Paris. Mehrere Wochen investiert Jacques Aubort in die Herstellung, werkelt geduldig, denn Geduld hatte er schon immer. «Aber nur bei der Arbeit, sonst weniger.»

Arbeiten auch Sie von Hand? Melden Sie sich bei uns. ginger.hebel@tamedia.ch

 

 

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Leserkommentare

Myriam Kijne - Würde mich sehr interessieren leider steht keine website vermeldet?

Vor 7 Jahren 8 Monaten  · 
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