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Lifestyle

Die Lichthalle Maag zeigt Frida Kahlos Lebenswerk. Bilder: Andy Juchli

Liebe, Lust und Leid

Von: Ginger Hebel

28. September 2021

Premiere: Frida Kahlo verarbeitete ihre körperlichen und seelischen Schmerzen in der Malerei. Die Lichthalle Maag macht ihre Kunst auf spannende Art erlebbar. 

Farbenfrohe Blumen und Pflanzen, Fabelwesen, Früchte, nackte, verwundene Körper, Totenköpfe, Selbstbildnisse. Die farbenstarken Bilder bewegen sich, mal bedächtig, mal schnell, untermalt von eigens komponierter Musik. Sie erleuchten die bis zu 34 Meter langen und 10 Meter hohen Wände, Boden und Decke der neu eröffneten Lichthalle Maag.

Die Kunst der Mexikanerin Frida Kahlo (gestorben 1954 im Alter von 47 Jahren) ist geprägt von Freud und Leid und widerspiegelt ihr Leben mit all seinen Schicksalsschlägen, Enttäuschungen und Glücksmomenten. «Viva Frida Kahlo – Immersive Experience» ist die erste Inszenierung in der Lichthalle Maag, die im ehemaligen Tonhalle-Provisorium entstanden ist. Noch nie wurden ihre Werke ausserhalb Mexikos auf diese Art und Weise gezeigt. «Dass es uns gelungen ist, die Lichthalle mit Frida Kahlo zu eröffnen, freut uns ganz besonders. Wir möchten Kunst digital erlebbar und für alle zugänglich machen», sagt Darko Soolfrank, Showverantwortlicher der Maag Music & Arts AG.

Digitale Kunst ist gefragt

Statt Kunst an weissen Wänden in einer Galerie oder einem Museum zu bewundern, taucht der Gast hier in eine bunte Welt aus Farben und Licht ein. Er betrachtet die Gemälde nicht nur, sondern erlebt sie, als würde er ein Bestandteil des Kunstwerks sein.

39 Hochleistungsprojektoren erwecken Frida Kahlos Bilder zum Leben. «Ihre bunten Gemälde und ausdrucksstarken Selbstbildnisse sind perfekte Vorlagen für Videoprojektionen», sagt Creative Director Roman Beranek vom Zürcher Multimedia-Studio Projektil. Die Kreativköpfe realisieren auch die Märchenwelt Illuminarium im Zürcher Landesmuseum, den interaktiven Lichtrundgang Light Ragaz in Bad Ragaz oder die Lichtinstallation Genesis in der Kirche St. Jakob am Stauffacher. Bei Frida Kahlo sei es ihr Ziel gewesen, eine Dramaturgie aufzubauen. «Wir wollten nicht nur ihre Kunst zeigen, sondern auch ihre Lebensgeschichte visuell darstellen», sagt Roman Beranek. Eine Sprecherin führt mit Originalzitaten durch die Darbietung.

Tragische Ereignisse

Bei einem Busunfall bohrte sich eine Stahlstange durch Fridas Körper, worauf sie monatelang ans Bett gefesselt war und in einem Korsett und Ganzkörpergips ausharren musste. Die Schmerzen, Ängste und Selbstzweifel verarbeitete Frida Kahlo, indem sie malte. Die Kunst war stets Leidenschaft und Selbst-Therapie zugleich, auch später, als ihr Mann – der Maler und notorische Frauenheld Diego Rivera – sie mit ihrer Schwester betrog. In ihrem Doppel-Selbstporträt «Die zwei Fridas» versuchte sie auch, diesen Kummer zu übermalen. Sie trennte sich von ihm, heiratete ihn dann aber erneut.

Mit der aktuellen Präsentation zeigt das Kreativteam von Projektil, was Technik heute alles kann. Roman Beranek: «Technik ist der Schlüssel, um Kunst erlebbar zu machen. Was aber zählt, sind die Emotionen. Wir wollen die Menschen berühren».

Weitere Informationen: Viva Frida Kahlo – Immersive Experience, bis 2. Januar 2022 Lichthalle Maag www.vivafridakahlo.chwww.vivafridakahlo.ch

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