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Lifestyle

Damian Zaker (l.) und Florian Niggl verbinden mit ihrem Start-up Schüler mit Tutoren aus verschiedenen Kantonsschulen in Zürich.

Nachhilfe auf Augenhöhe

Von: Sibylle Ambs-Keller

25. Oktober 2016

Damian Zaker und Florian Niggl haben jahrelang Nachhilfe für Mitschüler gegeben und gemerkt: Der Lernerfolg ist hoch. Mit Students2Students haben sie daraus ein Business gemacht.

Es begann im Kreis 7: Damian Zaker (18) und Florian Niggl (18) haben diesen Sommer ihre Matura am Realgymnasium Rämibühl mit Bravour abgeschlossen. Während ihrer Schulzeit haben beide mit Nachhilfe in Mathe, Chemie und Französisch ihr Sackgeld verdient. «In den letzten drei Jahren haben wir gemerkt, dass die Schüler den Nachhilfe­lehrer nicht nur für fachliches Wissen, sondern auch als Vertrauensperson brauchen», so Florian Niggl. «Als Mitschüler oder auch als Student kommen wir aus der gleichen Generation, wir sprechen dieselbe Sprache und können uns gut in die Probleme der Schüler hineinversetzen.» Die eigene Schulzeit ist noch nicht lange her. Und wenn man als Einstieg in die Nachhilfestunde noch über das letzte Fussballspiel reden kann, lockert das die Atmosphäre.

Fachlich top

Vor einem Jahr hat sich Florian schlau gemacht über die Angebote auf dem Nachhilfemarkt: «Ich war erschrocken über die Preise. Nachhilfe von Lehrern oder Professoren kosten zwischen 80 und 120 Franken pro Stunde. Das kann sich nicht jeder leisten.» Mit der Erkenntnis, dass Junge den besseren Draht zur (jungen) Kundschaft haben, entstand die Idee von Students2Students: Nachhilfe von Schülern für Schüler, zu erschwinglichen Preisen. Damian ist zuständig für die ­Rekrutierung der jungen Nachhilfekräfte. «Wir prüfen jeden Bewerber auf sein fachliches Wissen, aber auch auf seine sozialen Kompetenzen. Nicht jeder kann sich in den Schüler hineinversetzen, um etwas zu erklären.» Zudem braucht es eine Zeugnisnote von mindestens einer 5 im betreffenden Fach und man muss Maturand sein, also im Abschlussjahr des Gymnasiums. Für jede Nachhilfestunde bekommen die Tutoren zwischen 25 und 29 Franken, der Kunde zahlt pro Stunde knapp 40 Franken. «Students2Students ist eine Supermöglichkeit, neben der Schule oder dem Studium Geld zu verdienen und dabei etwas zu tun, was einem später im Leben nützlich ist.»

Seit gut einem Jahr läuft das Geschäft. «Wir möchten uns schweizweit etablieren mit unserer Idee.» Bis jetzt sind die Tutoren die einzigen, die Ende Monat Lohn auf dem Konto haben. Die beiden Firmengründer indes investieren in die Zukunft: «Seit August ist unsere Website online. Interessierte erfahren dort alles über unser Angebot und können eine Anfrage starten. Auch interessierte Tutoren können direkt Kontakt mit uns aufnehmen.» Neben 13 Fächern im Nachhilfeangebot – sogar Notenlehre gibt es! – offerieren die Nachwuchsunternehmer eine Geld-zurück-Garantie bei nicht Erfüllung des Auftrags. Zurzeit machen die Freunde ein Zwischenjahr, bevor sie im Sommer 2017 ihr Studium beginnen. Damian hat sich für Wirtschaftsrecht, Florian für BWL entschieden. «Wir werden zusammen eine WG beziehen. Students2Students soll bis dahin weiter wachsen, und wir hoffen, keine zusätzlichn Nebenjobs machen zu müssen.»

Bildung für alle

Oberstes Ziel von Students2Students ist es, Schülern Nachhilfe zu erschwinglichen Preisen anbieten zu können. Zugleich bietet das Angebot Gymnasiasten die Möglichkeit, mit ihrer Tutor-Tätigkeit ihr Wissen aufzufrischen und einen Nebenverdienst zu generieren. www.students2students.ch

Für jede Nachhilfestunde geht ein Franken an die Stiftung «Tuares». Frauen in Burkina Faso wird Zugang zu Bildung ermöglicht. www.tuares.org

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