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Lifestyle

Gääähn! Löwen verbringen bis zu zwanzig Stunden pro Tag ruhenderweise.Bild: Zoo Zürich; Enzo Franchini

Nachts im Zoo

Von: Alex Rübel

27. August 2018

Zoo intern: Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissens­wertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um dunkle Zeit des Tages – die Nacht.

«Was passiert in der Nacht im Zoo?», werde ich oft gefragt. Darauf gibt es viele Antworten. Ausserhalb der Tieranlagen kehrt nach der Zooschliessung um 18 respektive 17 Uhr (Sommer/Winter) Ruhe ein. Vereinzelt ist noch die eine oder andere Gruppe unterwegs, die sich mit einem Zooführer auf einem Rundgang befindet, und in den Zoorestaurants und an den Apéro-Standorten im Zoo versorgt die Gastro-Crew geschlossene Gesellschaften mit einem Abendessen. Während im Masoala Regenwald beim Einsetzen der Dämmerung die kleinen Mausmakis erst richtig aktiv werden, verschwinden andernorts im Zoo die freilaufenden Pfauen langsam von den Wegen. Sie gehen nicht etwa in einen Stall, sondern fliegen auf die Bäume. Dort verbringen sie die Nacht im schützenden Geäst.

Ein cleverer Mechanismus sorgt dabei dafür, dass die Füsse der Pfauen den Ast, auf dem sie sitzen, quasi automatisch umklammern und sie sich nicht aktiv festhalten müssen. Gut möglich ist auch, dass mit dem Aufkommen der Dunkelheit die Wölfe zu einem gemeinsamen «Gesang» ansetzen. Bis 23 Uhr verlassen dann auch die letzten Gäste und Mitarbeitenden den Zoo – mit Ausnahme der Nachtwandler, die mit einem Zooführer im Zoo übernachten. Sie ziehen sich nun zum Schlafen in die Mongolischen Jurten zurück. Von da an ist auf den Besucherwegen nur noch das Sicherheitspersonal unterwegs – lautlos beobachtet von den Eulen, die, wie auch die Fledermäuse, nachtaktiv und bestens für die Dunkelheit gerüstet sind.

Auch in den Tieranlagen sind viele Tiere am Ruhen. Zu den absoluten Vielschläfern gehören die Löwen, die bis zu zwanzig Stunden pro Tag ruhend verbringen. Auch der Koala, der Kleine Panda und das Faultier haben ausgedehnte Ruhephasen – anders als beim Löwen ist die Nacht aber ihre Hauptaktivitätszeit. Am anderen Rande des Spektrums bezüglich Schlafbedarf stehen die Elefanten. Im Freiland schlafen sie oft nur zwei Stunden pro Tag und das meist stehend. Stehend schläft auch der Flamingo – auf nur einem Bein! Die Seehunde können sowohl im Wasser als auch an Land schlafen. Schlafen sie im Wasser, steigen sie regelmässig an die Oberfläche auf, um zu atmen. Um fünf Uhr früh treffen die ersten Mitarbeitenden wieder im Zoo ein. Die Reinigungscrew und der Futtermeister sind die ersten, die mit der Arbeit beginnen.

Wild bis 2 Uhr früh

Eine Gelegenheit, den Zoo nachts zu erleben, haben Sie dieses Wochenende. Im Rahmen der Erlebnistage für bedrohte Tiere «Going wild!» haben wir in der Nacht auf Sonntag bis 2 Uhr früh geöffnet (Einlass bis 24 Uhr).

www.zoo.ch/goingwild

 

 

 

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