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Lifestyle

Bald ist es wieder so weit: Kinder freuen sich auf das Skilager. Matteo Scapozza (links oben) vermittelt zwischen Leitern und Organisatoren. Bild: PD

Nebenjob im Lager

Von: Clarissa Rohrbach

17. November 2014

Junge Erwachsene, die gerne Skileiter wären, haben ein Problem: Sie finden schlecht Lager, an denen sie teilnehmen könnten. Matteo Scapozza vermittelt mit Campbook zwischen Leitern und Organisatoren.

Das erste Skilager bleibt unvergesslich. Endlich auf dem Schnee, eine ganze Woche ohne die Nörgeleien der Eltern. Einige erinnern sich so gern an die Lagerzeit, dass sie als junge Erwachsene dann selbst Leiter werden. Matteo Scapozza ist einer von ihnen. Mit 22 Jahren hatte der ETH-Student aus dem Tessin zwar das Ski- und Snowboardleiter- Brevet im Sack, fand aber kein Lager, an dem er teilnehmen konnte. Er und seine Kumpels hatten geplant, so in den Semesterferien ein wenig Sackgeld zu verdienen. Sie mussten mühsam Schule für Schule abklappern. Das frustrierte sie und frustriert Studenten auch heute noch. Deswegen hat der Maschineningenieur zusammen mit seinem Bruder nun Campbook gegründet.


Die Internetplattform vermittelt zwischen Sportleitern und Lagerveranstaltern. «Viele junge Erwachsene wollen bei einem Lager mithelfen, wissen aber nicht, an wen sie sich wenden sollen. Ich schaffe Abhilfe», sagt der 33-Jährige, der mit Jugend und Sport zusammenspannt. Nach kurzer Zeit haben sich bereits rund 200 Leiter und 80 Veranstalter aus der ganzen Schweiz auf Campbook angemeldet. Ob in Fiesch oder im Tessin, es genügt, sich zu registrieren, und schon hat jeder Zugang zu den Suchanfragen. Leiter, Trainer und Instruktoren können ihre Qualifikationen, Sportarten und freie Wochen angeben. Schulen und private Veranstalter hingegen beschreiben das Lager und wen sie suchen. Die Anlaufstelle berücksichtigt jede Sportart, von Skifahren über Wandern bis zu Fussball, und auch kürzere Sportveranstaltungen, bei denen Aushilfen gesucht sind. Ausserdem kann man auf Campbook auch öffentliche Lager mit freien Plätzen ausschreiben. Dasselbe gilt auch für die Sommerferien.


Wieso sich Scapozza neben seinem 8-Stunden-Job Campbook widmet? «Ich liebe Sport, Natur, und den Kindern etwas beizubringen.» Heute hat er die nötigen Kontakte, doch er möchte allen helfen, die sich in der Lagerwelt noch nicht so gut auskennen. Er ist immer noch Skileiter, trotz seines Jobs, denn die schönen Zeiten hat er nie vergessen. «In der Lagerwoche sind wir in einer anderen Welt, es bildet sich eine Familie. Die Kinder denken nicht an die Schule und wir nicht an unseren Alltag.» Ab und zu sei es wichtig, sein erwachsenes Leben auf die Seite zu tun und sich wieder so zu fühlen wie damals beim ersten, magischen Skilager.


www.campbook.ch

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