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Lifestyle

Anselm Burr ist ­pensionierter Pfarrer.

Parkbusse ...

Von: Anselm Burr

10. September 2013

. . . sind weder Busse, die einen zum Park bringen, noch trendiges Angebot der Kirche zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag. Eine Parkbusse kann empfindlich wehtun. Diese Erfahrung habe ich kürzlich gemacht.

Den Jahreswechsel erlebte ich bei Freunden in Berlin. Das Auto stand ein paar Wochen unbenutzt in der blauen Zone. An die Einlösung der neuen Parkbewilligung hatte ich weder Ende Jahr noch bei meiner Rückkehr gedacht . . . bis ich eines Tages – es ist bereits Anfang Februar – einen roten Zettel an der Windschutzscheibe fand. Ich solle mich beim nächsten Polizeiposten melden. Hab ich sofort gemacht. Hab von meinem Versäumnis erzählt, und dass ich eben das Auto so selten benützen würde. Der nette Beamte meinte, er wolle sehen, was sich machen lasse.

Im April erhalte ich einen Strafbefehl per Post: 1030 Franken (inkl. Gebühren) sind zu bezahlen. «Einsprache» sei möglich. Die nehme ich im Juni in Anspruch. Man erklärt mir, wie es zu dieser hohen Summe gekommen sei. Innerhalb dreier Tage wurde mein Auto dreimal «besucht» (leider nicht von mir!) – die Busse dreimal erhöht. Ich halte dagegen: Ich habe doch nur einmal vergessen, die neue Jahreskarte einzulösen. Das Auto stand fast ­einen Monat still.

Davon will der Statthalter nichts wissen. Er halte sich an den ihm vorliegenden Rapport. Ich muss froh sein, dass er für die Einsprache keine zusätzliche Gebühr verrechnet.

Einen Augenblick spiele ich mit dem Gedanken, ersatzweise sechs Tage ins Gefängnis zu gehen – das wäre die Alternative. Und eine neue Erfahrung. Dann denke ich an die Kosten, die ich dadurch verursachen würde . . . und zahle die 1030 Franken – nahezu die Gebühr für fünf Jahre!

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