Bernhard im Oberdorf ist SVP-Politiker und Gemeinderat. Bild: PD

Phoenix nach der Pleite?

Es war wegweisend, als der Basler Fussball in London wieder Fussballgeschichte schrieb, derweil die Zürcher Clubs – die sich vom Steuerzahler für 216 Millionen mit einem teuren Miniaturstadion verwöhnen lassen wollten – aus den internationalen Wettbewerben geflogen und nach jämmerlichen Spielen auch fast im Schweizer Cup gegen Unterklassige gescheitert sind: So ist auch das Stadion Zürich untergegangen, und das Jammern von Funktionären, es sei bitter, «ein Spiel noch in der 90. Minute zu verlieren», verdrängt, dass man eben besser hätte spielen müssen.

Denn daraus spricht eine verbreitete Mentalität: Wer minimalistisch auf null zu null spielt, falls das für ein Weiterkommen reicht, muss sich nicht wundern, wenn er kurz vor Schluss einen fatalen, nicht mehr korrigierbaren Treffer kassiert. So haben Funktionäre der Fussballclubs ihr fatales Einverständnis gegeben, als die Credit Suisse ihr Stadionprojekt mit Mantelnutzung, das Pentagon, zurückzog: «Es wird sich schon eine Lösung durchwürgen lassen», so die minimalistische Null-Nummer-Meinung – und jetzt hat man gar nichts.

Das ist der Preis für die Kapitula­tion nach den zeitschindenden Einsprachen gegen das Pentagon-Projekt. Und so wurde, das war der zweite Fehler, für 120 Millionen der Letzigrund forciert, zu Ehren von drei Vorrundenspielen der Euro 08, Spiele, die ergebnismässig durch Null-null-Resultate aufgefallen sind. Und dann zeigte sich, wenig überraschend, dass der überstürzte Bau einige Mängel aufweist und als Fussballstadion denkbar ungeeignet ist.

In dieser Situation nimmt der Stadtrat eine trotzige Haltung ein und huldigt der Resignation. Stattdessen wäre die Suche nach neuen Lösungen das oberste Gebot. Denn Zürich braucht nach den überstürzten Versuchen ein taugliches Fussballstadion. Es ist nun sehr zu hoffen, dass sich doch noch durch Engagement aus der Asche auf der Brache beim Hardturm wie ein ­Phoenix ein neues Stadion erhebt.

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