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Lifestyle

Das Team von «Print Matters!» finanzierte sich seinen Pop-up-Store auch über Crowdfunding. Bild: PD

Print ist tot? Sicher nicht am Predigerplatz

Von: Jan Strobel

10. Juli 2015

Pop-up-Store: Bei «Print Matters!» kann sich der digital gestresste Städter einem fast vergessenen Kulturgut widmen – dem gediegenen, gedruckten Magazin.

Kürzlich wurde mitten in Zürich, am Predigerplatz, eine kleine Republik ausgerufen. Die Rede ist dabei nicht von irgendeiner verqueren Anarcho-Geschichte; diese Republik hat sich einer fast schon exklusiven Aufgabe verschrieben – den digital gestressten Menschen von heute etwas Zeit zu schenken, und zwar mit der Lektüre eines gediegenen, gedruckten Magazins. «Print Matters!» – so heisst das Motto der sechs Freunde, und gleichzeitig ist es der Name ihres Pop-up-Stores, in dem es noch bis Ende August «das Beste aus der Welt der Magazine» zu kaufen gibt.

«Es gibt so viele bisher unentdeckte Magazine, die wir jetzt endlich auch nach Zürich bringen wollten», erklärt Florian Schaffner die Motivation hinter dem Projekt. Er studiert Volkswirtschaft an der Uni Zürich und absolvierte die Ringier-Journalistenschule. Das Internet, sagt er, würden viele mit ihrem Büroalltag verbinden. «Magazine mit gediegenen Bildstrecken und grossen Reportagen bilden hier den idealen Ausgleich zu den digitalen Tagesnews. Das Stichwort lautet: Slow Journalism, also langsamer Journalismus. Wir stossen die Tür in diese Welt ein bisschen weiter auf.» Unter den rund 100 Titeln gibt es bei «Print Matters!» tatsächlich  so einige, auch kuriose, Entdeckungen zu machen. Zum Beispiel das spanische Magazin «The Printed Dog», das sich auf verspielte und kreative Art den verschiedensten Facetten des Hunde-Universums widmet. Beliebt bei der Zürcher Kundschaft ist auch der dänische Titel «Blad», der sich nur mit Zimmerpflanzen beschäftigt. Bekannte Schweizer Autoren wiederum äussern sich in «Dislike», dem «Magazin für Unmutsbekundung» kritisch zu gesellschaftlichen und politischen Themen. Und weil so ein Magazin immer auch etwas mit Hochglanz zu tun hat, findet natürlich auch der Lifestyle- und Mode-Aficionado am Predigerplatz bisher in Zürich nicht erhältliche Print-Bijous. Wie es mit der Idee nach dem Sommer weitergeht, ist noch offen. «Der bisherige Erfolg zeigt uns, dass die Zürcher scharf auf Print sind», sagt dazu Schaffner.

«Print Matters!», noch bis Ende August am Predigerplatz 42.
www.printmatters.ch

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