Lifestyle
Secondos zu Hause
Von: Rita Angelone
Sie kennen die Laier und Sie haben sich bestimmt auch schon darüber aufgeregt: Secondos fühlen sich nirgends wirklich zu Hause, so wirklich ganz – weder in der Schweiz, weil sie da die Sonne, das Meer und das Dolce far niente vermissen, noch in Italien, weil ihnen dort die Ordnung, die Sauberkeit und die Verlässlichkeit dann doch auch wieder fehlen. Deshalb „chlönen“ Secondos auch die ganze Zeit: Hierzulande, weil es zu nass, zu kalt und zu stur ist alles, dortzulande, weil es zu trocken, zu heiß und letztendlich eben doch gar zu nonchalant ist alles.
Wie fremd – und auch etwas belämmert - sich Secondos in ihrer ursprünglichen Heimat wirklich vorkommen, merken sie vorallem anhand alltäglicher Gegebenheiten am besten: In der Bar stehen sie auch dann noch höflich und geduldig – wie Schweizer eben so sind - an der Theke und warten auf ihre Cappuccini und ihre Brioches, wenn ihnen Einheimische längst den letzten verfügbaren Cornetto vor der Nase weggeschnappt haben, weil sie – unverfroren wie sie eben sind – die Bestellung von ganz hinten nach ganz vorne gerufen haben. Es sind auch die naiven Secondos, die im Supermercato erfolglos nach möglichst ungesüssten Produkten Ausschau halten oder an der Kasse von allen mitleidig belächelt werden, weil nur sie – „ma come siete organizzati!“ die Plastiktüten vom letzten Einkauf wieder verwenden. Und nur Secondos stossen in der Pizzeria auf Unverständnis und Schelte, weil sie für die Kinder eine Kinder-Pizza bestellen wollen. Dem Frieden zuliebe werden also - „poveri bambini, devono mangiare tanto!“ - halbvolle Teller retourniert und – dafür sind Schweizer ja dann wieder super - bezahlt!
So viel Schweiz steckt in uns Secondos drin, dass wir uns zwar in den Ferien schon irgendwie zu Hause fühlen, uns dann aber doch jedes Mal wieder ganz fest auf unser richtiges Zuhause freuen. Weil wir Secondos eben doch durch und durch Schweizer sind!
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Leserkommentare
Rita Angelone - Zwei Kulturen, zwei Herzen - das ist schön und bereichernd, ja! Danke für Eure Kommentare!
Antonio Gallo - Cara Rita, toller und intressanter Bericht.
Ich bin da wohl eine grosse Ausnahme, denn sobald ich über die Grenze fahre, entfalte ich mich ganz... im Kopf machts klick, sobald ich diese warme andersriechende Luft in der Nase habe..... und verwandle mich regelrecht
mehr anzeigen ... zum zweiten ich, als wahren Italiener... lege mein Swissness ab und bin umgehend unverfroren und macho mässig unterwegs, pass mich also an. Ich halte mich im Strassenverkehr nicht mehr so streng an die Regeln, den Sicherheitsgurt ziehe ich widerwillig nach "ausdrücklichem" Wunsch meiner Frau (schweizerin) an, kaufe mir Lose, etwas was ich in der Schweiz nie mache, aber dort machts jeder, trinke Wasser zum Kaffe und so weiter und so fort... ob das nun so richtig ist, weiss ich nicht, aber ich geniess es vooolll! Wenn ich dann wieder in der Schweiz angekommen bin, ziehe ich meine saubere Zwangsweste an und ordne mich wieder ein, "so wie es sich gehört...."
Liebe Gruess, Tony
AMEDEO CORTE - Nato,cresciuto in svizzera. Nel 92 i miei familiari si trasferisc. per sempre in italia. Anche io nel 93. Dopo non aver travato li un lavoro, sono tornato nel 94 in svizzera. Quell epoca in svizzera cerano i miei zii, che nel 97 si sono trasferiti in sicilia.
mehr anzeigen ... Ora, dopo anni in svizzera, non mi sono sistemato lo stesso qui. Oggi e cosi che ho praticam. il lavoro si da disegn. progettista, parlo bene l italiano, il tedesco, l inglese. Da anni, dopo che ritorno dalle vacanze in italia, sono triste, penso come sarebbe se mi trasferissi di nuovo li, in abbruzzo oppure li vicino (dipente dal posto di lavoro). Mia sorella in italia ha una propria familia. Mio fratello lavora e vive con mio padre. Loro chiaramente vorrebb. avermi vicino. E chissa un giorno ben presto anche troverei li la donna della mia vita, chi lo sa