mobile Navigation

Lifestyle

Die Zahnarztschwestern Golnar (l.) und Haleh Abivardi.

«Unser ältester Patient mit Zahnspange ist 77»

Von: Ginger Hebel

28. Oktober 2014

Am Mittwoch, 28. Oktober, eröffnet im Shop-Ville ein Stand für alle, die Zahnprobleme oder Fragen zu indi­viduellen Behandlungen haben. Dahinter stehen die erfolgreichen Zahnärztinnen Haleh und Golnar Abivardi.

Die Schwestern Haleh (45) und Golnar (41) Abivardi haben vor zwölf Jahren ihr erstes Zahnarztzentrum im Zürcher Shop-Ville eröffnet. Unterdessen leiten sie die Zahnarztkette Swiss Smile, ein international führendes Kompe­tenzzentrum für Zahnmedizin.

Tagblatt der Stadt Zürich: Haleh Abivardi, morgen Mittwoch eröffnet im Shop-Ville ein Zahnarztstand, wo jeder spontan vorbei­gehen und sich kostenlos beraten lassen kann. Was ist die Idee dahinter?

Haleh Abivardi: Unser Ziel ist es, Zahnarztbesuche angstfrei zu gestalten; deshalb ist es wichtig, spontane und unverbindliche Auskünfte zu individuellen Behandlungen zu erhalten. Mit dem neuen Stand wollen wir einen Ort schaffen, wo man vorbeigehen kann und kompetent und noch dazu kostenlos Antworten auf alle zahnärzt­lichen Fragen erhält. Wir schlagen Behandlungsmöglichkeiten zu fairen Preisen vor, die auch in Raten bezahlt werden können.

Viele gehen nur alle paar Jahre zum Zahnarzt oder erst dann, wenn sie Schmerzen haben, die sich nicht mehr ignorieren lassen. Welche Zahnprobleme beschäftigen Schweizer am meisten?

Entzündetes Zahnfleisch (Paradontitis), ist eine Volkskrankheit, die bei Nichtbehandlung zu Zahnverlust führen kann. Viele Schweizerinnen und Schweizer haben Drittzähne oder Teilprothesen, es ist ein Tabuthema, oft weiss nicht mal der eigene Partner davon. Betroffen sind alle, auch Jüngere. Wer regelmässig zur Dentalhygiene geht und Zahnstein entfernen lässt, kann Zahnfleischproblemen jedoch vorbeugen. Herausnehmbare Zähne sind heute einfach durch Implantate zu ersetzen, und das sogar an ­einem Tag.

Sie hatten früher selber Angst vorm Zahnarzt, heute ist es als Zahnärztin Ihr Ziel, Patienten die Angst zu nehmen und allen ein gesundes und schönes Lächeln zu schenken. Wie definieren Sie ein schönes Lachen?

Entscheidend ist, dass es natürlich aussieht, also kein künstliches Hollywood Smile, sondern ein Swiss Smile. Die Patienten wollen gesunde, schöne und weisse Zähne, und sie wollen jünger aussehen. Wichtig ist, dass die Form und die Farbe zum Gesicht passen. Die Harmonie muss stimmen.

Sie selber tragen Keramikschalen – sogenannte Veneers – die Zähne verschönern und begradigen. Wünschen sich das heute viele?

Ja. Dank der neusten Techniken kann man heutzutage schnell dauerhafte und natürliche Lösungen erreichen.

Und wie stehts mit Bleaching, der Zahnaufhellung?

Weisse Zähne entsprechen heute dem Schönheitsideal. Wichtig dabei ist die professionelle Anwendung schonender Bleichmittel. Beim Zahnarzt kann man die Zähne stufenweise aufhellen lassen, wir legen Wert auf eine typgerechte Beratung. Zu helles Weiss wirkt schnell unnatürlich und künstlich. Auch Weissmacher-Zahnpasten erzielen gute Resultate, wenn man Verfärbungen durch Rotwein, Schwarz­tee oder Kaffee entfernen möchte.

Wohin gehen die Trends in der Zahnkosmetik?

Wir behandeln täglich sehr viele Patienten mit unsichtbaren Zahnspangen, hauchdünnen Keramikschalen und Implantaten. Die ästhetische Zahnkosmetik hat in den letzten Jahren extrem an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Erwachsene lassen Zahnfehl­stellungen korrigieren und tragen unsichtbare Spangen. Unser ältester Patient mit Zahnspange ist 77. Wer als Erwachsener seine Zähne begradigen lässt, trägt danach einen Retainer, einen Klebedraht, der verhindert, dass die Zähne wieder in ihre Ausgangsposition zurückkehren.

Gestraft war früher, wer als Teenager eine Zahnspange wie den Gartenhag tragen musste und sich kaum mehr ein Lachen getraute. Wie sieht das heute aus?

Heute tragen 50 Prozent aller Kinder und Jugendlichen eine Zahnspange. Das liegt aber nicht daran, dass die Zahnstellung per se schlechter geworden wäre, sondern am Wunsch nach Perfektion. Für Jugendliche gibt es mittlerweile jedoch die unsichtbare Alternative zum Gartenhag, die Invisalign Teen; sie wird von jüngeren Patienten besser akzeptiert. Der Vorteil dieser Spange liegt darin, dass man sie selber herausnehmen kann, zum Beispiel zum Essen, wenn man ein Instrument spielt, oder als Jugendlicher etwas Besonderes vorhat, zum Beispiel den ersten Kuss. Die Spange verfügt über einen Kontrollknopf, damit die Eltern überprüfen können, ob sie genug getragen wird.

Wer gesunde Zähne haben will, muss sie regelmässig putzen und pflegen. Wie tut man es am besten, mit der Handzahnbürste oder der elektrischen Zahnbürste?

Das ist individuell und abhängig davon, was einem mehr liegt. Wer empfindliches Zahnfleisch hat, sollte zu einem weichen Bürstenkopf greifen. Die meisten elektrischen Zahnbürsten verfügen über eine Druckregulierung, stoppen also automatisch, wenn man beim Putzen zu viel Druck ausübt. Entscheidend ist jedoch, dass man die Zähne regel­mässig und gründlich putzt.

zurück zu Lifestyle

Artikel bewerten

Gefällt mir 1 ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Daniela Fahrer - Bitte schreiben Sie auch was über die Kosten

Vor 9 Jahren 4 Monaten  · 
Noch nicht bewertet.

RENE FASNACHT - Ich bin seit langer Zeit als Patient bei einem Zahnarzt in Deutschland sehr gut gefahren. Ausserdem ist eine Behandlung in der Schweiz sehr teuer, man muss zum Voraus wenn eine Behandlung beginnt, sofort einige Hundert Franken in die Hand nehmen. Was kostet
mehr anzeigen ...

Vor 9 Jahren 4 Monaten  · 
Noch nicht bewertet.