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Lifestyle

All das wächst auf unseren Wiesen und in unseren Gärten.

Von wegen Unkraut - das ist alles essbar

Von: Ginger Hebel

12. April 2016

Essbare Blüten und Pflanzen: Am Wegrand, im Wald, im Garten: Überall wachsen Wildpflanzen. Sie veredeln Salate, Suppen und Gemüse. Eine Einführung.

Was im Garten wächst oder auf der Wiese, das können Sie fast alles essen», sagt Marc Vogt von BioZH. «Leider wissen das nur viele nicht.» Er setzt sich dafür ein, dass die Natur vor unserer Haustür erlebbar wird und die Biodiversität im Quartier erhalten bleibt. BioZH bietet unter anderem eine Reihe von Rundgängen und Kursen zum Thema essbare Wildpflanzen an. Wer sie ernten will, muss sich nur hinunterbeugen und sich bedienen am Open-Air-Buffet.

Ruth Gerber führt Interessierte durch die schönsten Gärten im Quartier Hirslanden, wo das Wiesenschaumkraut blüht und bunte Primeln das Auge erfreuen. «Ihr Nektar ist süsslich, sie bereichern jeden Frühlingssalat.» Die Knob­lauchsrauke findet man an jeder Ecke, man kann sie gut im Gemüse mitkochen. «Sie ist eine wunderbare Alternative zum Knoblauch, den viele nicht so gut vertragen», so die Expertin. Anwohner öffnen für die Rundgänge ihr grünes Reich und staunen darüber, dass das vermeintliche Unkraut essbar ist; wie der Sauerklee, der sich den Weg durch die Steinplatten vor einem Hauseingang bahnt: «Nicht daran stören, sondern zupfen und essen.» Daneben wächst ein Sauerampferbusch. Die in den Blättern enthaltenen Bitterstoffe entgiften den Körper. Vieles schmeckt bitter, aber lecker, so der Tenor der Teilnehmenden, die sich die Blümchen und Blättchen unvoreingenommen in den Mund stossen. Der Rosmarin steht in voller Blüte und verströmt einen angenehmen Duft. «Er ist gut für die Konzentration und somit für alle, die kopflastig arbeiten; einfach ein paar Zweige aufs Pult stellen», rät Gerber.

Wir durchstreifen ein Meer aus gelbem Löwenzahn, «der Stiel mit seinem Milchsaft ist giftig», ermahnt eine Kursteilnehmerin. Die Expertin winkt ab, «das ist ein Ammenmärchen. Bei Wildpflanzen sollte man sich an der Vielfalt erfreuen und abwechseln, im Übermass ist nichts gesund. Löwenzahn ist essbar, von der Blüte bis zum Stiel.» Man kann ihn roh als Salat verzehren, als Gemüse dünsten oder zu Honig verarbeiten. Er hat eine entschlackende Wirkung – perfekt für die bevorstehende Bade­saison. Daneben spriesst wilder Schnittlauch. «Warum soll ich den im Laden kaufen, wenn ich ihn vor der Haustür finde?», sagt Marc Vogt, und alle pflichten ihm bei.

Kursprogramm: www.biozh.ch

Tel. 043 540 59 97. Nächste Kurse zum Thema: 21. April; 12. Mai; 26. Mai; 9. Juni. Weitere Daten online. 

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