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Lifestyle

Why Nacht S N

Von: Christian Messikommer

10. Dezember 2013

Jetzt ist wieder Saison für Weihnachtsessen, dem grössten Quell von innerbetrieblichen Peinlichkeiten.

Schon am Nachmittag dröhnen die Föhne aus der Damentoilette, und jeder Spiegel ist besetzt. Da wird mit dem Lammfellroller Make-up aufgetragen, Frisuren werden aufgetürmt und Farbtöpfe geleert. Die Geruchsemissionen ähneln einem drittklassigen Bordell.

Die Männer reduzieren das Vorspiel auf Frisur richten und Rasierwasser nachschütten, schliesslich hat man sich schon am Morgen anständig angezogen.

Der geheime Ort, an dem die Fete steigt, entpuppt sich entweder als Waldhütte oder Zunft­stube. Beim Apéro werden Kleider und Auftritte kommentiert, als ob man die Leute zum ersten Mal sähe. Nach dem Run an die Tische – niemand will beim Kader sitzen – hat jeder das Gefühl, am anderen Tisch wäre es lustiger.

Der Cateringservice ist verstärkt mit überforderten Wiedereinsteigern, die den einen alle 30 Sekunden nachschenken, während andere verdursten. Spätestens nach Dessert und Digestif tut der Alkohol seine Wirkung: Irgendeine niedrige Charge traut sich, endlich mal der Chefetage die Meinung zu sagen. Yes! Man wird noch Monate von dieser Szene reden.

Dann wird die Musik lauter, und die Tänzer profilieren sich. Stunden später folgt das grosse Abschleppen. Wer mit wem verschwunden ist, wird die Gerüchteküche bis in den Februar nähren.

Ich freu mich jetzt schon.

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Leserkommentare

Esther Meier - Ich würde mich sehr freuen,wenn sie ein etwas weihnächtlicheres Thema finden würden. Nehmen sie sich ein Beispiel ihrer Kolegin von Rita Angelone. Besinnliche Festtage wünsche ich ihnen. Eigentlich ist Adventszeit Fastezeit, schreiben sie mal darüber.
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Vor 10 Jahren 4 Monaten  · 
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