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Lifestyle

Heidi Randegger ist Geschäftsführerin der Stiftung Tierrettungsdienst.

Wo die Liebe hinfällt

Von: Heidi Randegger

14. Januar 2014

Manchmal ist es ganz schön nervig. Im ganzen Haus fliegen oder kleben Katzenhaare, und die beliebten Hundeliegeplätze verwandeln sich regelmässig in ein Sandbeet. Staubsaugen wird zum Dauerpflichtprogramm, genauso wie der Kontrollblick auf die Kleider, bevor man das Haus verlässt. Der Griff zum Kleberoller wird zur Routine.

Unter dem Esstisch steigt ein nicht sehr dezentes Schnarchen, umhüllt von einer noch weniger dezenten Duftwolke empor. Quelle dieser akustischen wie auch geruchlichen Herausforderung ist meine Hündin Jana – absolut tiefenentspannt nach einem Spaziergang und einigen Abstechern in den Bach. Und wenn dann Yamur, der Kater, während meines Abendessens dasitzt, lauthals und sehr ausdauernd nach seinem vermeintlichen Futter­anteil verlangt, frag ich mich schon hin und wieder, was um Himmels willen mich dazu bringt, diese kleinen Terroristen zu lieben? Denn da wären ja noch die vielen Kleinigkeiten, wie in einem unbeobachteten Moment Essen klauen, Möbel zerkratzen oder sich mit nassem Fell heimlich aufs (verbotene) Sofa legen.

Aber dann sind sie da, die vielen Glücksmomente, die alles andere unwichtig werden lassen:
Morgens, in aller Stille zusammen mit Jana durch die Dämmerung in den erwachenden Tag zu gehen und das Gefühl zu haben, der Schöpfung einen kleinen Schritt näher zu sein.

Oder dazusitzen, in zwei Katzenaugen zu schauen und sich die Seele streicheln lassen, ganz zart. In eine stille, perfekte Welt zu versinken. Für einen kurzen Moment die Zeit anzuhalten und eins werden mit dem Universum.

Dafür liebe ich meine Rasselbande. Denn sie schafft es immer wieder, ganz unspektakulär Glück zu schenken und mein Herz mit Licht und leiser Musik zu erfüllen, ohne je zu verletzen.

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