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Besorgte Mütter (v.l.): Nadja Zwanziger, Tanya Erartsin, Pina Kühr und Isabella Schmid. (Bild: Sat1)

Ängste einer Helikoptermutter

Von: Christian Saggese

11. Februar 2020

Die Zürcher Schauspielerin Isabella Schmid ist derzeit in der neuen Sat1-Dramedy «Die Läusemutter» zu sehen. Sie spielt eine übervorsorgliche Mutter, die für ihre Tochter restlos alles macht. 

Die in Zürich geborene Schauspielerin Isabella Schmid begeisterte 2018 das Schweizer Publikum als Ehefrau von Papa Moll. Nun ist die 49-Jährige in einer neuen Sat1-Serie zu sehen. «Die Läusemutter» heisst die Dramedy – also eine Mischung aus Komödie und Drama –, die vom Alltag an einer Grundschule und den wiederkehrenden Herausforderungen der Schüler, Eltern und Lehrer handelt. Letzten Freitag lief die ersten beiden Folgen, die Kritiker sind begeistert.

Isabella Schmid spielt die Rolle von Ursula Bosch, einer «Helikop­ter-Mutter», so die offizielle Beschreibung des Senders. Eine Übermutter, die ihrer Tochter das Bestmögliche bieten will und sich deshalb regelmässig mit der Schulleitung anlegt, Bestechungsversuche inklusive. «Mit meiner Serienrolle habe ich persönlich nicht viele Überschneidungen», so die Schauspielerin. «Ursula Bosch ist eine sehr aufbrausende Person. Ihr Temperament geht öfters mit ihr durch. Ich reagiere manchmal selber temperamentvoll, aufbrausend bin ich jedoch kaum.»

Kindern mehr zutrauen

Wie steht die Zürcherin aber persönlich zu Eltern, die sich etwas zu übervorsichtig um ihren Nachwuchs kümmern? «Da ich selbst keine Kinder habe, sollte ich mit solchen Äusserungen etwas vorsichtig sein», sagt sie, macht es aber trotzdem, da sie als Leiterin zweier Kinder- und Jugend-Schauspielschulen solche Situationen ebenfalls miterlebt: «Eltern, die übervorsichtig sind, schränken die Kinder dadurch doch sehr ein. Diese spüren die Unsicherheit und Ängste der Eltern und sind dadurch automatisch auch viel ängstlicher. Das wiederum hat Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit der Kinder. Ich denke, wir trauen dem Nachwuchs zu wenig zu. Und dadurch trauen sie sich selbst auch nicht viel zu.»

Spiegelbild vorhalten

«Die Läusemutter» ist eine Adaption des holländischen Erfolgformats «Luizenmoeder». «Ich bin ein grosser Fan des Originals», so Schmid. Deswegen wusste sie bereits in etwa, wie sie ihre Rolle umsetzen will. «Die Herausforderung bei Ursula war jedoch, herauszufinden, woher ihre Ängste und die für mich übertriebenen Sorgen um das Wohlergehen ihres Kindes herkommen. Das war eine sehr spannende Reise, mit einigen Gesprächen mit Müttern. Natürlich hoffe ich auch, dass ich der original Ursula aus Holland gerecht werde.»

Was aber macht «Die Läusemutter» einzigartig in ihrem bisherigen Schaffen? «Es ist eine aussergewöhnliche, humorvolle Serie, die vielleicht nicht alle Geschmäcker befriedigt, aber sehr direkt und ehrlich ist. Ein Spiegelbild der Gesellschaft.» Und für sie selbst sei es eine Rolle, die sie in dieser Form noch nie spielte, «mir vielleicht auch nicht zugetraut wurde. Das aber macht meinen Beruf so wunderbar spannend und meine Filmographie so bunt.»

«Die Läusemutter» läuft jeden Freitag ab 21.15 Uhr auf Sat1.

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