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Das Nummernschild als Prestigeobjekt
Von: Jan Strobel
Morgen startet das Strassenverkehrsamt die neue Auktion von Zürcher Kontrollschildern für Autos und Motorräder. Neu lassen sich auch dreistellige Nummern für ein Mindestgebot von 4000 Franken ersteigern. Von Jan Strobel
Leidenschaften treiben mitunter seltsame Blüten. Eine davon ist, zumindest für manch Aussenstehenden, die Jagd von Autoliebhabern nach besonders ausgefallenen Kontrollschildern. Seit 1995 veranstaltet das Strassenverkehrsamt jeweils eine Auktion, und die Zürcher greifen dabei gerne tief in die Tasche. Sie ersteigern jährlich Kontrollschilder für rund 2,5 Millionen Franken. Sämtliche Einnahmen fliessen in die Staatskasse. Seit 2006 finden die Ersteigerungen online statt. Bisher kamen lediglich vier- bis sechsstellige Nummern zur Versteigerung, da die Autokontrollschilder mit tieferen Nummern als Händlerschilder reserviert waren. Ab morgen Donnerstag bis Ende Jahr stehen zum ersten Mal auch Zürcher Kontrollschilder mit Nummern zwischen 700 und 999 im Angebot.
Der Baron fuhr mit ZH 1
Gestartet wird die neue Auktion mit dem Schild ZH 987 mit einem Mindestgebot von 4000 Franken. Die bisher teuerste im laufenden Jahr versteigerte Autonummer war im Februar ZH 1833, die für 25 000 Franken den Besitzer wechselte.
Dieser Betrag nimmt sich allerdings nachgerade bescheiden aus, vergleicht man ihn mit dem bisherigen Rekordkaufpreis in Zürich, mit dem im Mai 1998 ein anonymer Autofan für das bisher tiefste Kontrollschild ZH 1000 den Zuschlag bekam. Für die Nummer, die auf ein Fahrzeug der Kantonsregierung eingelöst gewesen war, bezahlte der Bieter damals stolze 131 000 Franken. Damit war es allerdings für den solventen Fan nicht getan. Er ersteigerte sich an derselben Auktion gleich noch ZH 1290 für 31 000 Franken.
In anderen Jahren waren es Kontrollschilder wie ZH 2121 (49 000 Franken), ZH 1818 (22 000 Franken), ZH 1311 (21 000 Franken), ZH 77 777 (14 500 Franken), ZH 666 666 (13 100 Franken») oder ZH 911 000 (20 100 Franken), die besonders viel Geld in die Staatskasse spülten. Besonders beliebt sind bei Versteigerungen Jahrgänge oder Spiegelzahlen.
Nummernschilder für Fahrzeuge gibt es im Kanton Zürich seit 1902, als die behördlichen Vorschriften für die Benützung der Strassen für Fuhrwerke in Kraft traten. Die ZH-Autonummer 1 löste Baron Max von Sulzer-Warth aus Neftenbach. Mittlerweile ist diese Nummer ein U-Schild, eine Wechselnummer für Garagen. Die heutigen Autokontrollschilder wurden 1933 eingeführt.
Weitere Informationen:
www.auktion.stva.zh.ch
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