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Transparente Körperscheiben sind eine besondere Form von Plastinaten. Sie zeigen die inneren Organe und Strukturen. Bilder: Gunther von Hagens

Der Blick ins Innerste

Von: Ginger Hebel

11. Mai 2021

Anatomieschau: Transparente Körperscheiben, Plastinate, innere Organe: Die neue Ausstellung «Körperwelten – Am Puls der Zeit» arbeitet mit den gespendeten Körpern von Menschen. Das Ziel: öffentliche Aufklärung.

50 Millionen Menschen weltweit haben «Körperwelten» bereits gesehen. Jetzt zeigen Plastinator Dr. Gunther von Hagens und Kuratorin Dr. Angelina Whalley ihre neue Anatomie-Ausstellung «Am Puls der Zeit» in Zürich. Sie ermöglicht einen einzigartigen Einblick unter die Haut und zeigt, wie der menschliche Körper funktioniert, seine Verwundbarkeit und sein Potenzial. In der Halle 622 in Oerlikon sind 180 Exponate zu sehen, darunter zwanzig Ganzkörperplastinate.

Die Plastination ermöglicht es, den Verfall des toten Körpers zu stoppen und dauerhaft haltbare anatomische Präparate für die wissenschaftliche und medizinische Ausbildung herzustellen. 1500 Arbeitsstunden sind erforderlich, um ein Ganzkörperplastinat anzufertigen. Transparente Körperscheiben (Bild oben) zeigen die inneren Organe und Strukturen. Es handelt sich dabei um eine besondere Form von Plastinaten. Zu ihrer Herstellung wird der tote Körper tiefgefroren und dann mit einer Bandsäge in 2 bis 8 mm dünne Scheiben gesägt. Die gezeigten Ausstellungs-Körper sind echt. Sie stammen von Menschen, die zu Lebzeiten freiwillig entschieden haben, ihren Körper nach dem Tod zu spenden. Ohne diese Bereitschaft wäre diese Ausstellung gar nicht möglich.

Gingers Kurzkritik:

Es ist dunkel und kühl in der Halle. Vor mir ausgestellt sind Leichen. Der Anblick ist befremdlich und teilweise erschreckend, weil für Laien wie mich ungewohnt. Ich sehe tote Körper, Skelette von echten Menschen. «Körperwelten» ist umstritten. Böse Zungen bezeichnen sie als «würdelose Leichenschau». Weil Angaben zu den Verstorbenen fehlen, sind die persönlichen Schicksale nicht greifbar. Das finde ich gut. Ich schätze den medizinischen Aufklärungs-Gedanken dahinter. Auf verständliche und anschauliche Art werden Organfunktionen und Krankheiten erklärt. Dazu gibts wissenswerte Fakten (ja, man kann an gebrochenem Herzen sterben; der kleinste Knochen ist der Steigbügel im Mittelohr). Nach dem Besuch fühle ich vor allem Dankbarkeit für meinen eigenen Körper und was er alles leistet.Ginger Hebel

«Körperwelten – Am Puls der Zeit», bis 15. August, Halle 622, Oerlikon. www.koerperwelten.ch

Tickets zu gewinnen!

Das «Tagblatt» verlost 5 × 2 Tickets für die Ausstellung Körperwelten in der Halle 622 in Oerlikon (Datum frei wählbar bis 15. August). Schicken Sie uns eine E-Mail mit Name, Adresse, Telefonnummer und Betreff Körperwelten an:gewinn@tagblattzuerich.ch

 

 

 

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