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«Allez les Bleus!»: Das französische Nationalteam ist als Weltmeister von 2018 zugleich der Hauptfavorit auf den Sieg an der «Euro 2020». Bild: wikimedia / Kremlin.ru

Der Weg führt über Les Bleus

Von: Sacha Beuth

08. Juni 2021

EM-PROGNOSE Das französische Nationalteam, das vor drei Jahren souverän Weltmeister wurde, gilt bei der EM als Topfavorit auf den Titelgewinn. Doch auch Spanien und Belgien sind heisse Anwärter. Dagegen kommt der Schweiz wie so oft an vergangenen Turnieren nur eine Aussenseiterrolle zu.

Wie jedes Jahr im Vorfeld eines grossen Fussballturniers werden auch nun wieder eifrig Wetten abgeschlossen, wer den Titel mit nach Hause nehmen wird. Und nicht nur für die internationalen Sportwettenanbieter scheint klar: Der grosse Favorit ist Frankreich (Wettquoten zwischen 1: 5 und 1: 6). An den Bleus, die sich vor drei Jahren mit einem 4: 2 über Kroatien zum zweiten Mal den WM-Titel sicherten, führt kein Weg vorbei. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass die Franzosen der «Todesgruppe F» mit Deutschland, Portugal und Ungarn zugelost wurden. Das Team von Didier Deschamps ist weiter gereift. Und besitzt von vorne bis hinten eine Qualität im Kader, von der andere Nationen nur träumen können. Sämtliche Spieler verdienen ihre Brötchen in den Top-5-Ligen Europas, darunter Torhüter Hugo Lloris (Tottenham), die Verteidiger Kurt Zouma (vom aktuellen Champions-League-Sieger Chelsea), Raphaël Varane (Real Madrid), Lucas Hernandez und Benjamin Pavard (beide Bayern München), die Mittelfeldspieler Paul Pogba (Manchester United), Adrien Rabiot (Juventus Turin), Corentin Tolisso (Bayern München), Moussa Sissoko (Tottenham), N’Golo Kanté (Chelsea) und die Stürmer Antoine Griezmann, Ousmane Dembélé (beide FC Barcelona), Karim Benzema (Real Madrid), Kylian Mbappé (Paris St. Germain), Olivier Giroud (Chelsea) und Kingsley Coman (Bayern München). In der Offensive herrscht ein solches Überangebot an Spitzenkräften, dass es sich Deschamps sogar leisten konnte, auf Benjamin Mendy (Manchester City), Anthony Martial (Manchester United) und Nabil Fekir (Betis Sevilla) zu verzichten.

Die nach Frankreich heissesten Anwärter auf den EM-Sieg sind die Spanier und Belgier. Beide gefallen als taktisch äusserst versierte Teams, wobei die Belgier mit vier Akteuren mit mehr als 100 Länderspielen insgesamt einen Tick erfahrener, dafür auch etwas behäbiger als die Spanier sind. Auf der Liste haben muss man natürlich auch immer Deutschland, Italien, Holland und England. Die drei ersteren sind zwar traditionelle Turniermannschaften, doch für den Titel dürfte es ihnen nicht reichen. Einerseits weil sie nicht die Breite an Qualität wie etwa Frankreich aufweisen können. Anderseits, weil sie in Sachen Erfahrung und / oder Abstimmung noch Mängel aufweisen. Das englische Team hat zwar mit Harry Kane (Tottenham) und Raheem Sterling (Manchester City) zwei Weltklasse-Stürmer aufzuweisen, nicht jedoch bei anderen (Schlüssel-)Positionen, weil diese in den Premier-League- Klubs durch Ausländer besetzt sind. Hinzu kommt, dass England mit Ausnahme von 1966 traditionell an grossen Turnieren versagt.

Chancentod Seferovic

Die Aussichten der Schweiz auf den Titelgewinn sind bei allem Patriotismus als gering einzustufen. Wohl hat das Petkovic-Team die EM-Qualifikation toll gemeistert. Aber noch vergeben die Offensivkräfte, allen voran Haris Seferovic, zu viele Chancen. Noch sind Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Ricardo Rodriguez deutlich von ihrer Bestform entfernt. Und noch passieren Goalie Yann Sommer und den Verteidigern zu viele Fehler. Für den ganz grossen Sprung wird es darum nicht reichen. Andererseits hatte bei der EM 2004 auch kein Experte die Griechen auf der Liste – bis diese die Fussballwelt eines besseren belehrten und mit einer geschickten Taktik den Titel holten.

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