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Rega-Alarm auf der Skipiste: An schönen Winterwochenenden sind 80 Einsätze und mehr keine Seltenheit. Bild: Rega

Die Rettung aus der Luft

Von: Ginger Hebel

23. Februar 2021

Die Schweizerische Rettungsflugwacht steht an schönen Winterwochenenden im Dauereinsatz. Letztes Jahr koordinierte die Rega gar so viele Helikopter-Einsätze wie noch nie. 

Die Hunde bellten um Hilfe. Schneeschuhläufer hörten die Tiere und entdeckten Menschen, die auf einem Wanderweg im bündnerischen Avers­tal von einer Lawine verschüttet wurden. Sie konnten sie ausgraben und die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega alarmieren. Diese flog die beiden Verletzten ins Spital. Die Einsatzzentrale am Zürcher Flughafen koordinierte letztes Jahr 13 253 Helikopter-Einsätze – so viele wie noch nie. Zugenommen haben einerseits die Rettungseinsätze am Ereignisort, aber auch die Anzahl Verlegungsflüge von Spital zu Spital. «Die Zahlen aus dem Jahr 2020 spiegeln unter anderem die guten Wetterbedingungen im Sommer und Winter sowie das Freizeitverhalten der Schweizer Bevölkerung wider», sagt Rega-Sprecherin Corina Zellweger. Im Durchschnitt halfen die Crews 31 Patienten pro Tag.

Nebel wird zum Problem

An schönen Wochenenden steht die Rega im Dauereinsatz. 80 Einsätze sind keine Seltenheit. Die Helikopter landen meist direkt auf der Piste, um verunfallte Ski- und Schlittenfahrer medizinisch zu versorgen. Viele von ihnen haben Knochenbrüche, Schulter- und Rückenverletzungen sowie Hirnerschütterungen. Jeden Winter wird die Rega im Schnitt zu 30 Lawineneinsätzen gerufen. «Um möglichst effizient retten zu können, ist die Suchausrüstung für Lawinenopfer im Winter immer mit an Bord des Helikopters», sagt Corina Zellweger. Entscheidend für das Überleben von Verschütteten sei die schnelle Rettung. Wer beobachte, dass sich eine Lawine löst und Menschen mitreisst, soll sofort die Rega-Einsatzzentrale über die Alarmnummer 1414 oder mittels Rega-App alarmieren und mit der Suche beginnen. Die Bergretter des Schweizer Alpenclubs SAC sowie deren Lawinenhundeführer organisieren regelmässig Trainings mit ihren Hunden. Sie gewöhnen die Tiere an die Geräusche der Triebwerke und den Abwind des Helikopters.

Pro Jahr können bis zu 600 Patientinnen und Patienten aufgrund von Nebel oder Schneefall nicht aus der Luft versorgt werden. Das soll sich künftig ändern. Die Rega-Flotte wird in den nächsten Jahren um drei allwettertaugliche Rettungshelikopter ergänzt. Für die Suche nach vermissten, verletzten oder erkrankten Personen kommt künftig eine neu entwickelte Drohne zum Einsatz, beispielsweise dann, wenn schlechte Sichtverhältnisse den Einsatz eines Helikopters verunmöglichen. Sie ist mit verschiedenen Sensoren wie einer Wärmebildkamera ausgestattet.

Auch bei Verkehrsunfällen oder Stürzen von Baugerüsten ist die Rega vor Ort. Bis Ende 2020 wurden zudem insgesamt 456 Corona-Patienten im Rettungshelikopter und im Ambulanzjet transportiert. Auch auf dem Uetliberg steht der rote Helikopter immer mal wieder im Einsatz. Der prominenteste Fall ereignete sich 2003. Damals geriet der Bestseller-Autor Charles Lewins- ky mit seiner Frau in Bergnot. Wenn Spaziergänger abseits der markierten Wege unterwegs sind und im Steilhang der Fallätsche stürzen, werden sie von der Rega an der Rettungswinde ausgeflogen.

Weitere Informationen: Die Einsatzzentrale im Rega-Center ist rund um die Uhr erreichbar – in der Schweiz über die Alarmnummer 1414, aus dem Ausland über +41 333 333 333. Die Rega-App ist kostenlos.

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

 

 

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