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Züri-Fäscht-Präsident Albert Leiser bei den Vorbesprechungen auf dem Sechseläutenplatz. Hier wird im Juli eine riesige Chilbi aufgebaut.

Die totale Sicherheit gibt es auch am Züri-Fäscht nicht

Von: Ginger Hebel

29. Januar 2019

Grossanlass: Das Thema Sicherheit beschäftigt ihn am meisten: Der Zürcher Politiker Albert Leiser ist als OK-Präsident für das Züri-Fäscht verantwortlich, das vom 5. bis 7. Juli stattfindet.

Noch fegt ein eiskalter Wind über den Sechseläutenplatz. Doch im Juli wird hier das alle drei Jahre stattfindende Züri-Fäscht über die Bühne gehen. Mitten auf dem Platz wird das schweizweit grösste Riesenrad die Besucher mit einem Traumblick über Zürich verwöhnen, neben weiteren 80 Chilbi-Attraktionen. Ob das Züri-Fäscht ein Knaller-Fest wird, liegt in der Verantwortung von Albert Leiser, neuer OK-Präsident und FDP-Gemeinderat. «Es ist eine sehr schöne Aufgabe, aber ich gebe zu, ich stehe unter Druck», betont der 61-Jährige. 

Aktuell laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. «Ich freue mich auf ein schönes und stimmungsvolles Fest, aber natürlich soll es vor allem ohne Zwischenfälle über die Bühne gehen.» Das Sicherheitskonzept beschäftige ihn deshalb zurzeit stark.

Wegweiser im Gedränge

Das letzte Züri-Fäscht im Sommer 2016 hatte zwei Millionen Besucher angelockt. Noch grösser soll es aus Sicherheitsgründen – und weil man vermehrt auf Qualität statt Quantität setzen will – nicht werden. «Wir haben das Festgelände erweitert, damit sich die Besucher besser verteilen können», erklärt Albert Leiser. Das Festareal erstreckt sich rund um das Seebecken und bis hinaus zur Landi- und Blatterwiese. Hier werden Foodstände und Musikbühnen aufgestellt, zudem finden an allen drei Festtagen Feuerwerke statt.

Für die 350 Stände gibt es strikte Auflagen. Sie dürfen in erster Linie kein Hindernis für die Menschenmassen darstellen. Es wird zudem verschiedene Notausgänge ins Oberdorf geben. Eine Innovation sind die Bildschirme, die als Wegweiser dienen und die Festbesucher darüber informieren, wo in der Innenstadt welche Attraktionen laufen und wo es gerade besonders eng werden könnte. «So können die Besucherströme besser gesteuert werden», erklärt Leiser. Zudem arbeite man eng mit der Polizei zusammen, um am Fest Personen vor sexuellen Übergriffen zu schützen.

Trotz Widerstand seitens linksgrüner Politiker werden die geplanten Flugshows stattfinden. Für den OK-Präsidenten ist das die richtige Entscheidung. «Attraktive Flugshows gehören wie das Feuerwerk einfach zum Züri-Fäscht. Sicherheitstechnisch gibt es sogar einen Vorteil. Wenn Flieger am Himmel kreisen, bleiben die Leute automatisch stehen und schauen nach oben. Das verhindert ein Gedränge», erklärt Leiser. Man habe die Bedenken der Politik und Verwaltung so weit als möglich aufgenommen, sei es bezüglich Transparenz der Auftragsvergaben oder des Schutzes der Pflanzen und Bäume. 

Getränke werden billiger

Die Stadt unterstützt das Züri-Fäscht mit 2,7 Millionen Franken, das ist doppelt so viel Geld wie bis anhin. Das neue Festkonzept, das 2016 erstmals angewendet wurde, mache höhere Eigenleistungen der städtischen Dienstabteilungen nötig. Die Getränke werden dieses Jahr zwar billiger, dafür muss jeder, der das Nachtangebot des ÖV nutzt, einen Zuschlag von 5 Franken lösen. «Wir finden das in Ordnung, wenn man bedenkt, dass das ganze Fest gratis ist und die vielen Attraktionen keinen Eintritt kosten», betont Albert Leiser. 

Er zückt seine Papieragenda, ohne die er trotz Internet nie arbeiten könnte. «Termine mache ich persönlich ab, so bin ich flexibler.» Er sieht es als Vorteil, dass er als Politiker tätig ist. «Ich kann auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen und werde im Rat unterstützt.» 

Für die Zusammenarbeit mit den städtischen Abteilungen findet er nur lobende Worte. Der Verein Zürcher Volksfeste, der das Züri-Fäscht organisiert, zählt 50 Personen. Doch Leiser ist nicht nur Kopf des Züri-Fäscht, sondern auch Direktor des Hauseigentümerverbands Stadt Zürich. Seine Tage dauern oft 14 bis 16 Stunden. «Wenn ich etwas mache, will ich es richtig machen und gut. Transparenz ist mir wichtig.» 

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echo@tagblattzuerich.ch

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