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Das Tram Affoltern: Ein Projekt aus der Netzentwicklungsstrategie 2030, das sich mitten in der konkreten Planung befindet. Bild: Stadt Zürich

Die VBZ richten jetzt den Blick in die Zukunft

Von: Jan Strobel

25. Februar 2020

Das Rosengartentram hätte für die VBZ eigentlich ein zentraler Baustein für eine neue Netzentwicklungsstrategie 2040 werden sollen. Das Projekt ist jetzt zwar vom Tisch, dennoch sollen nun Projekte und Visionen für den ÖV der Zukunft in Angriff genommen werden – zusammen mit der Bevölkerung.

Mit dem Nein zum Rosengartentram  ist es für die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) Zeit für einen Blick in die Zukunft. Das Projekt, das den Westen mit dem Norden der Stadt hätte stärker verbinden und insbesondere den Hauptbahnhof als Nadelöhr des ÖV-Verkehrs entlasten sollen, war immerhin ein zentraler Baustein  in der Netzentwicklungsstrategie gewesen.

«Das Problem am Rosengarten bleibt ungelöst. Aber vorläufig ist dieses Projekt nun endgültig vom Tisch», sagte Stadtrat Michael Baumer an der gestrigen Medienkonferenz im Stadthaus. Baumer skizzierte zusammen mit VBZ-Direktor Guido Schoch und Thomas Hablützel von der VBZ-Marktentwicklung die Strategien, Visionen und Herausforderungen, denen sich die VBZ bei der Umsetzung einer Strategie für 2040 und 2050 gegenübersieht.

Pünktlichkeit nimmt ab

Zum einen ist die wachsende Stadt für den ÖV ein entscheidender Faktor, besonders im Norden und Westen. Bis 2030 rechnen die VBZ mit 30 Prozent mehr Einsteigern und schon jetzt ist eine Belastung spürbar. «Die Pünktlichkeit», so VBZ-Direktor Guido Schoch, «nimmt ab. Es braucht mehr ÖV-Spuren». Dazukommt die nachhaltige Stadtentwicklung, welche auch die VBZ vor Herausforderungen stellt, insbesondere mit Tempolimiten, aber auch durch die Ansprüche an den öffentlichen Raum. Es sollen mehr Grünflächen entstehen, andere fordern ein besser ausgebautes Velonetz, dazu kommen Forderungen an den Lärmschutz. Für Tram- und Buslinien bleibt da der Platz mitunter beschränkt.

Dabei wurden bedeutende Projekte aus der Netzentwicklungsstrategie 2030 umgesetzt: Die Tramverbindung Hardbrücke zum Beispiel, die Verlängerung der Tramlinie 2 nach Schlieren oder das Tram Zürich-West. Zudem befindet sich das Tram Affoltern mitten in der Planung. Andere Projekte werden vorerst in die Zukunft verschoben, etwa die geplante Tramlinie 1 zwischen Hauptbahnhof und Altstetten via Hohlstrasse und Hardplatz.

Eine Vision, die Stadtrat Michael Baumer vorschwebt, ist die «Forschungslinie», welche die Hochschul- und Forschungsstandorte zwischen Balgrist und dem neuen The Circle am Flughafen Zürich verbinden soll. Diese neue Linie könnte, so Stadtrat Baumer, teilweise auch in den Untergrund verschoben werden. Tatsächlich gehören Ideen von U-Bahnen oder Mini-Metros durchaus auch in die Zukunftspläne der VBZ für die Jahre 2040 und 2050  als Alternativen zum klassischen ÖV.

Um eine Strategie für 2040 zu entwickeln und damit auch ein Zukunftsbild für 2050 zu umreissen, möchten die VBZ einerseits mit Fachleuten Konzepte und Prognosen ausarbeiten, andererseits aber auch die Bevölkerung und ihre Mobilitätsbedürfnisse und Zukunftsideen in die Planung einbeziehen. Seit gestern Dienstag steht online während eines Monats eine Partizipationsplattform offen, welche sich verschiedenen Fragestellungen, Themen und Bedürfnissen widmet.

Wer ein persönliches Gegenüber bevorzugt, kann ebenfalls seit gestern sogenannte Walk-ins an fünf verschiedenen Standorten, zum Beispiel im Lichthof des Stadthauses, besuchen und dort mit anwesenden VBZ-Mitarbeitern ins Gespräch kommen und Ideen einbringen. Die Ergebnisse der Befragung werden im April ausgewertet und fliessen dann in die Arbeit der Expertenteams ein.  Ab 2021 soll schliesslich im Auftrag des ZVV die Netzentwicklungsstrategie 2040 erarbeitet werden. Sie wird dann dem Stadtrat vorgelegt und anschliessend dem Regierungsrat zur Genehmigung beantragt.

Weitere Informationen:
www.vbz2050.ch

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