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Diese Toiletten führten zu Beschwerden von Flohmibesuchern. (Bild: Christian Saggese)

Ein holpriger Start

Von: Christian Saggese

26. Mai 2020

Dreckige Toiletten und verwirrte Aussteller: Der Flohmi-Saisonstart auf dem Bürkliplatz verlief nicht zufriedenstellend. Züri-WC und Politiker haben reagiert. 

Als am Montag, 11. Mai, der Bundesrat die Coronavirus-Schutzmassnahmen weiter lockerte, freuten sich die Flohmi-Fans. Schliesslich durften auch die Märkte wieder öffnen, wenn auch wegen der geltenden Einschränkungen, wie dem Mindestabstand, im kleineren Rahmen. Wie sich am Beispiel Flohmarkt Bürkliplatz zeigt, lief die Wiedereröffnung aber nicht zufriedenstellend, sagt Monika Luck, Präsidentin der Vereinigung Zürcher Flohmarkt (VZF). Insbesondere drei Punkte führten zu Kritik.


Erstens: Viele Aussteller hätten erst am Vortag des Flohmis durch einen Brief der Gewerbepolizei erfahren, ob sie überhaupt einen Standplatz erhalten und wo sich dieser befinden würde. Monika Luck: «Einige erfuhren es sogar erst am Samstag vor Ort. Und dies trotz mehrfacher Nachfrage von uns im Vorfeld. Letztlich fanden meines Wissens zwar alle einen Platz. Trotzdem war der Informationsfluss der Behörden eine Katastrophe. Es schien, als hätte sich die Verwaltungspolizei insbesondere um die Lebensmittelmärkte gekümmert und die Flohmis vergessen.»

Zweiter Kritikpunkt: Saisonstart ist normalerweise Anfang Mai. Noch sei aber unklar, ob die Inhaber der Saison-Standplätze ihre im Voraus bezahlten Standgebühren für die verpassten Tage zurückerstattet kriegen. «Eine alternative Lösung wäre, uns stattdessen den 8. August zu überlassen. Dann hätte die Streetparade stattgefunden. Die Stadt hat aber noch nichts entschieden», so Luck.

Und drittens: Als der Markt am 16. Mai erstmals wieder stattfand, war die Toilettensituation katastrophal. Davon zeugen viele mündliche und schriftliche Rückmeldungen an Monika Luck: «Die eigentlichen Züri-WC waren geschlossen. Es standen zwar drei Komposttoiletten dort, diese waren aber bereits um 9 Uhr morgens völlig verdreckt.» Einige hatten Angst, diese zu benutzen, «wurden dort die momentan wichtigen Hygienemassnahmen zum Schutz vor Ansteckung bei weitem nicht erfüllt. Dies haben wir Marktteilnehmer als Hohn empfunden, insbesondere, da wir seitens VZF alles getan haben, um die Sicherheit zu gewährleisten; wie dem Bereitstellen von Desinfektionsmitteln und Handschuhen. Dies habe ich auch so den entsprechenden Behördenstellen mitgeteilt».


Nur ein Provisorium

Seit dem zweiten Markttag letzten Samstag gehört zumindest der dritte Kritikpunkt nun der Vergangenheit an. «Züri-WC hat vorbildlich reagiert», ist Luck erleichtert. Die fixen Anlagen waren wieder offen, sauber und wurden regelmässig desinfiziert. Laut Tabea Geiser, Mediensprecherin vom zuständigen Umwelt- und Gesundheitsschutz, seien die drei Kompotoi-WC beim Bürkliplatz sowieso nur eine provisorische Lösung während der Covid-19-Pandemie. «Die Platzverhältnisse in den dortigen festen Anlagen sind zu eng, um die soziale Distanz einzuhalten, weshalb wir als Sofortmassnahme die drei Kompotoi-Einheiten mit Händedesinfektionsspendern aufgestellt haben. Zum Händewaschen können die nahen öffentlichen Brunnen genutzt werden.» Diese Lösung bleibe vorerst auch, bis der Bundesrat weitere Lockerungen erlasse. Während den stark frequentierten Markttagen hingegen, also am Dienstag, Freitag und Samstag, öffne man die fest installierten Anlagen, «allerdings mit Kontrolle. So dürfen maximal vier Personen diese gleichzeitig betreten». In der ganzen Stadt sind aktuell übrigens noch 30 Züri-WC-Anlagen aus denselben Gründen geschlossen. «Wir gehen aber davon aus, dass am 8. Juni bis auf wenige Ausnahmen, wie wasserlose Pissoirs, alles wieder geöffnet werden darf», so Geiser.

Zu den anderen Kritikpunkten betreffend Bürkli-Flohmi darf die Stadtpolizei Zürich momentan keine Stellung beziehen. Grund: Die AL-Gemeinderäte Olivia Romanelli und David Garcia haben kürzlich eine Dringliche Schriftliche Anfrage eingereicht, die sich unter anderem mit diesen Fragen beschäftigt.

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Leserkommentare

David dell angelo - Die Toiletten können nichts dafür das die Leute die Sie benutzen Schweine sind!

Vor 3 Jahren 10 Monaten  · 
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