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Erhielten von der Bevölkerung Bestnoten für ihre Leistungen: die Entsorgungsbetriebe der Zürcher Gemeinden (im Bild ein Reinigungsgefährt von ERZ). Bild: ERZ

Entsorgung top, Velowege Flop

Von: Sacha Beuth

23. April 2021

m kürzlich veröffentlichten Gemeinde- und Wirksamkeitsbericht des Kantons Zürich stellt die Bevölkerung ihren jeweiligen Gemeinden und ihren Mitarbeitenden ein gutes Zeugnis aus. 94 Prozent der Befragten sind mit deren Leistungen und Angeboten zufrieden. Zwischen Stadt Zürich und Land gibt es aber ein paar Unterschiede.

Zum vierten Mal seit 2009 hat der Regierungsrat des Kantons Zürich seinen Gemeinde- und Wirksamkeitsbericht publiziert. Nebst statistischen Angaben zur Bevölkerungsentwicklung, Gemeindefusionen, Steuerfüssen und Finanzausgleich ist darin auch eine Bevölkerungsbefragung enthalten, welche die Zufriedenheit der Bewohner des Kantons Zürich mit den Angeboten und Leistungen der jeweiligen Gemeinden beleuchtet – und wie wichtig diese für das individuelle Wohlbefinden sind.

Das Ergebnis fällt für die Behörden äusserst positiv aus. Demnach sind rund 94 Prozent der rund 1500 an der Befragung teilnehmenden Personen mit den Leistungen ihrer Gemeinde zufrieden oder gar sehr zufrieden. In einer Skala schwang über alle Gemeinden die Abfallentsorgung obenaus. Was auf den ersten Blick doch etwas erstaunt, wenn man die vielen immer wieder gehörten und gelesenen Klagen der Leute über die Vermüllung des öffentlichen Raumes als Massstab nimmt. Markus Wagner vom Gemeindeamt der kantonalen Justizdirektion hat dafür eine Erklärung: «Die gute Bewertung ist hier wahrscheinlich auf das System der Abfallentsorgung zurückzuführen, während vermutlich das Problem des Litterings davon gesondert wahrgenommen wird.» Generell sei eine funktionierende Abfallentsorgung eine der wichtigsten Punkte für die Zufriedenheit und das Wohlbefinden aller Befragten – also unabhängig von Alter, Geschlecht oder der Grösse der Wohngemeinde.

In der Zufriedenheits-Bewertung knapp hinter der Abfallentsorgung folgt die Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Zugleich sehen die Befragten hier aber auch am meisten Handlungsbedarf in Bezug auf die Erhöhung des Wohlbefindens. Die Zufriedenheit mit den Kultur- und Sport- angeboten ist ebenfalls sehr hoch, jedoch mit leicht abnehmender Tendenz. Diese Aspekte sind, wie etwa Wohnen im Alter, das Quartierleben oder Angebote für Kinderbetreuung, nicht für alle Befragten gleich wichtig, da nur ein Teil von ihnen diese Dienstleistungen beziehungsweise Angebote überhaupt nutzt.

Mehr bediente Schalter

Anders als das Angebot und die Dienstleistungen «bedienter Schalter» in den Gemeindeverwaltungen. Damit ist ein Grossteil der Befragten auch sehr zufrieden. Hier zeigen sich allerdings kleinere Unterschiede zwischen Stadt und Land. «Dieser Aspekt ist den Städtern etwas weniger wichtig als den Befragten in den anderen Gemeinden. Handkehrum sind die Bewohner der Stadt Zürich in diesem Bereich im Schnitt zufriedener als die Landbevölkerung, was aber auch daran liegt, dass in Zürich überall bediente Schalter zur Verfügung stehen», erklärt Wagner.

Unterschiede zwischen Stadt und Land konnten ferner bei der Raumplanung und der Veloinfrastruktur festgestellt werden, die in der Zufriedenheitsskala mit dem Natur- und Umweltschutz das Schlusslicht bilden. «Bei der Raumplanung besteht aus Sicht der Befragten aus der Stadt Zürich im Gegensatz zu den Befragten aus ländlichen Gebieten kein grosser Handlungsbedarf. Bei der Veloinfrastruktur hingegen schon. Das kann daran liegen, dass es in der Stadt viel mehr Verkehr, ÖV, Autos, Tramschienen hat. In den kleineren Gemeindegruppen ist die Zufriedenheit mit der Veloinfrastruktur wiederum höher», so Wagner. Am meisten Handlungsbedarf sehen jedoch sowohl Städter wie Landbewohner beim Natur- und Umweltschutz. Er ist denn auch der einzige Bereich, der insgesamt nicht zur Zufriedenheit der Bevölkerung erfüllt wurde.

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

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