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Lästig, aber keine Bedrohung: Waldschaben (l.) dringen nur aus Versehen in Wohnungen vor. Bild: ZVG

Es krabbelt in Zürich

Von: Sacha Beuth

20. August 2019

In den letzten Wochen mehrten sich in der Stadt bei Umwelt- und Gesundheitsschutz Meldungen von durch die Wohnung krabbelnden Waldschaben. Laut Experte Marcus Schmidt besteht aber kein Anlass zur Sorge – die Tiere sind harmlos.

«Aaahh, Kakerlaken!» So manchem Bewohner Zürich dürfte in letzter Zeit ein derartiger Ausruf entfahren sein. Grund dafür sind Waldschaben, die sich wegen der zuletzt herrschenden klimatischen Bedingungen – konstant hohe Temperaturen mit gelegentlich Regen – rasant entwickeln und vermehren konnten. Und öfter auch in die Wohnungen und Häuser der Stadt eindrangen. «Wir haben darum deutlich mehr Meldungen wegen Schabenbefall als in den Vormonaten», erklärt Marcus Schmidt (54), Projektleiter Schädlingsprävention beim Umwelt- und Gesundheitsschutz Stadt Zürich. Fast immer könne er dann die Tiere als Waldschaben identifizieren und somit Entwarnung geben. «Wenn Waldschaben in der Wohnung herumkrabbeln, mag das unangenehm sein. Doch die Tiere sind absolut harmlos. Sie geraten meistens unabsichtlich in menschliche Behausungen, weil sie die Wärme der Räumlichkeiten anlockt.» In der Regel seien sie dann tagsüber an Wänden oder Vorhängen anzutreffen, wo sie sich sonnen würden. «Weil es aber in unseren Wohnungen viel zu trocken für sie ist und es keine geeignete Nahrung für sie gibt, sterben Waldschaben nach zwei bis drei Tagen. Da sie sich auch nicht in unseren Stuben vermehren, löst sich das Problem des Befalls von alleine.»

Vorsicht vor den Gestreiften

Ganz anders sieht es diesbezüglich aus, wenn Deutsche Schaben oder Braunbandschaben Einzug gehalten haben. «Diese Arten sind als potenzielle Krankheitsüberträger echte Schädlinge. Sie werden gelegentlich nach Auslandsreisen übers Gepäck oder über Secondhand-Elektrogeräte eingeschleppt und breiten sich danach vorab in Küche und Nassbereichen aus. Ihre Nahrungspalette reicht von Essensresten bis zu Fäkalrückständen in WC. Sie können nur durch einen Profi dauerhaft eliminiert werden», so Schmidt. Im Unterschied zu Waldschaben mit ihrem bernsteinfarbenen Nackenschild sind Deutsche Schaben nachtaktiv, flugunfähig und besitzen zwei schwarze Streifen, die vom Kopf über den Nacken bis zum Hinterende führen. Braunbandschaben sind für Laien jedoch kaum von Waldschaben zu unterscheiden. «Wer sicher sein will, zieht darum bei einem Schabenbefall immer einen Experten bei.»

 

 

www.stadt-zuerich.ch/gud/de -> Gesundheitsschutz -> Schädlingsbekämpfung

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