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Birken lösen bei Allergikern Heuschnupfen aus. Auch Haselpollen, die derzeit fliegen, beeinträchtigen Betroffene stark. Bilder: Adobe Stock

Haselpollen quälen Allergiker

Von: Ginger Hebel

22. Februar 2022

Pollenflug: Die vergleichsweise warmen Wintertage bescheren Allergikern Qualen. Sie leiden unter der Gemeinen Hasel. Bald blüht die Birke, und auch Witterungswechsel machen Betroffenen Kopfweh. 

Die Hasel blüht. Ein paar wenige sonnige, milde Tage haben gereicht, um die Pflanzen aus ihrer Winterstarre zu locken. Hasel- und Erlensträucher sind erwacht und mit ihnen die Pollen, die Allergiker quälen. «Das Immunsystem reagiert heftig auf die an sich harmlosen Eiweisse der Pollen», sagt der Zürcher Meteonews-Meteorologe Hannes Tobler. Betroffene klagen über Niesattacken, Fliessschnupfen, Juckreiz und gerötete, brennende Augen. «Im Norden, also auch in Zürich, ist die Pollenbelastung derzeit stark, im Süden sehr stark.» Der Januar war geprägt von langen Hochdruckphasen. «Es ist daher kein Wunder, dass die Natur früher erwacht als in anderen Jahren», erklärt Tobler. Bei Temperaturen über 10 Grad steigt die Pollenaktivität.

Birke macht Probleme

«Es erreichen uns Anfragen von erstaunten Betroffenen. Sie können kaum glauben, jetzt schon Heuschnupfen zu haben – und denken natürlich auch an eine Covid-19-Infektion», sagt Roxane Guillod, stellvertretende Leiterin Fachdienstleistungen von aha! Allergiezentrum Schweiz. Von den rund 3500 Pflanzen in der Schweiz haben nur etwa 20 für Allergiker eine gewisse Bedeutung, darunter gehören Hasel und Erle, deren Pollen als erste im Jahr fliegen. In den letzten Jahren konnte auch eine zunehmende Sensibilisierung auf Birken- und Eschenpollen beobachtet werden. «Die Birke ist das wichtigste Baumpollenallergen mit sehr grosser Pollenproduktion; zirka 8 Prozent der Bevölkerung sind sensibilisiert», heisst es bei aha!.

 

Zwischen Anfang März bis Ende Mai blühen Birken. Die Hauptblüte dauert den ganzen April an. Eine Gefahr sieht Meteorologe Hannes Tobler auch bei Ambrosia-Pollen. «Sie blühen zwar erst spät im Jahr, sind aber besonders aggressiv, weil sie auch bei Nicht-Allergikern Kreuzallergien auslösen können. Die Pflanze breitet sich immer mehr aus, dadurch wird die Zahl der Allergiker steigen.»

Maske gegen Pollen

Eine Pollen-Allergie ist oft vererbt. Allergien treten jedoch meist ab dem dritten Lebensjahr bis ins Teenageralter auf. Viele Personen entwickeln erst im Erwachsenenalter eine Pollenallergie. Bei anderen verschwinden die Symptome so plötzlich wie sie gekommen sind oder flauen ab. «Viele Betroffene reagieren besonders stark auf Gräser», sagt Tobler.

Für allergische Beschwerden sorgen vor allem die hochwachsenden Gräser der Futterwiesen wie das Knäuelgras oder Glatthafer sowie Getreidesorten wie Mais und Roggen. Die Blüte eines Grashalms enthält rund 4 Millionen Blütenpollen. Während Pollenallergien akzeptiert sind, werden Menschen, die empfindlich aufs Wetter reagieren, oft als eingebildete Kranke abgestempelt. «Viele Menschen sind wetterfühlig und bilden sich Beschwerden nicht ein», sagt Tobler.

Meteonews beschreibt auf der Homepage das Biowetter in Zürich. So hat die Wetterlage unter anderem Einfluss auf den Blutdruck, Herz/Kreislauf, Magen/Darm und das vegetative Nervensystem. «Nasskaltes Wetter kann rheumatische Beschwerden begünstigen. Bei Föhnlagen klagen viele Menschen über Kreislaufprobleme, Kopfweh bis hin zu Migräne.» Allerdings fehlen beim Biowetter klare Richtwerte, wann genau es zu Beschwerden kommt. «Jeder Mensch reagiert anders.»

Belastend für den Körper seien starke Wetterumschwünge von kalt zu warm. «Gereiztheit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwierigkeiten sind die Folge.» Heilen lässt sich eine Pollenallergie nicht. Neben der Symptom-Bekämpfung von Heuschnupfen mit Antihistaminika, kann eine Pollenallergie auch mit einer allergenspezifischen Immuntherapie behandelt werden. «Bester Schutz gegen Pollen ist, ihnen aus dem Weg zu gehen», rät Hannes Tobler. «Auch Masken schützen.»

Tipps, die bei Pollen-Allergie helfen

>    Warme Nachmittagsstunden im Freien meiden
>    Vor dem Schlafengehen die Haare waschen
>    Regentage zum Lüften benutzen
>    Sich mit einem Arzt über Behandlungsmethoden absprechen


www.meteonews.ch

www.pollenundallergie.ch

 

 

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