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Viele Einbrüche werden bei Türen und Fenstern registriert. Erdgeschosswohnungen sind gemäss Experten zugänglicher und daher angreifbarer. Symbolbild

Homeoffice lässt Einbrüche sinken

Von: Ginger Hebel

17. November 2020

Einbrecher schlagen oft in der dunklen Jahreszeit zu. Weil sich aktuell viele Personen zuhause aufhalten, bieten sich ihnen weniger Gelegenheiten.

Ein Mann steigt durch ein Fenster in eine fremde Wohnung im Kreis 5 ein. Wenig später ist die Stadtpolizei Zürich mit mehreren Patrouillen vor Ort und umstellt das Haus. Bei der anschliessenden Durchsuchung wird der mutmassliche 25-jährige Einbrecher im Keller entdeckt und verhaftet.

inbrüche sind in der Stadt Zürich häufig, besonders in der dunklen Jahreszeit schlagen Einbrecherinnen und Einbrecher zu. Zurzeit arbeiten jedoch viele aufgrund der Pandemie im Homeoffice. «In den Monaten Januar bis Oktober wurden weniger Einbrüche angezeigt als im selben Zeitraum in den Vorjahren. Dies dürfte insbesondere auch damit zusammenhängen, dass sich in der gegenwärtigen Situation mehr Personen zuhause aufhalten», sagt Michael Walker von der Stadtpolizei Zürich. An einen möglichen Rückgang der Delikte glaubt auch Markus Stauffer, Geschäftsstellenleiter Sicheres Wohnen Schweiz. «Es darf davon ausgegangen werden, dass die aktuelle Corona-Situation eine positive Auswirkung auf die Einbruchzahlen haben wird.» Dies aufgrund der Tatsache, dass Einbrecher meist nicht bewohnte Wohnungen und Häuser aufsuchen.

Mangelhafter Schutz

Am meisten eingebrochen wird in Mehrfamilienhäuser und Einfamilienhäuser. Letztes Jahr wurden im Kanton Zürich 6060 Einbruchdiebstähle gemeldet, in der Stadt Zürich waren es 2736. Am meisten eingebrochen wurde in den Stadtkreisen 11, 9 und 3. In Affoltern, Oerlikon und Seebach 548-mal, in Altstetten und Albisrieden 362-mal. Die meisten Fahrzeuge wurden in den Kreisen 3 und 4 gestohlen. «Wir wollen den Leuten aufzeigen, was sie tun können, um Einbrüche zu verhindern und die Einbruchszahlen zu senken», sagt Michael Walker. Die Stadtpolizei hat aus diesem Grund die Präventionskampagne «Gemeinsam gegen Einbrecher» lanciert.

«Der Einbrecher ist grundsätzlich kein Gewalttäter. Er will in kürzester Zeit zu Wertsachen gelangen und unerkannt das Objekt verlassen», sagt Markus Stauffer. Erfahrungsgemäss werden die meisten Einbrüche mit einfachen Werkzeugen wie Schraubenzieher verübt. Viele Einbrüche werden bei Türen, Fenstern und Fenstertüren registriert. «Es wird dort eingebrochen, wo die Einfachheit der Tatgelegenheit gegeben ist. Erdgeschosswohnungen sind grundsätzlich zugänglicher und daher angreifbarer», weiss Markus Stauffer. Delikte würden aber auch in oberen Stockwerken verzeichnet. Er empfiehlt daher, einbruchshemmende Massnahmen zu treffen. «Dadurch werden dem Täter zusätzliche Hindernisse in den Weg gestellt, die einen Einbruch verhindern können.» Viele Fenster und Türen würden zwar gegen Wind und Wetter schützen, aber keinen echten Einbruchschutz bieten.

Auf dem Sicherheitsmarkt gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten und Neuheiten, darunter geprüfte Fenster und Türen mit erhöhten Widerstandsklassen, Zusatzschlösser, Verriegelungen, Fenstergitter sowie Einbruchmeldeanlagen. «Ein No-Go ist der Kauf von nicht zertifizierten Produkten aus dem Baumarkt und das nicht fachgerechte Verbauen am Objekt. Nachrüstungen im Einbruchschutz sind Fachpersonen vorbehalten», rät Markus Stauffer. Laptops, Schmuck, Wein, Velos. Geklaut wird alles. Auch Bargeld. «Das sicherste Bargelddepot ist nach wie vor die Bank», ist Stauffer überzeugt.

Bei jedem Einbruch bleiben Spuren zurück. Die Polizei ist auf diese angewiesen. «Deshalb soll man den Tatort nicht aufräumen oder verändern. Immer wieder kann die Polizei Täter verhaften und begangene Taten aufgrund der verursachten Spuren nachweisen», sagt Michael Walker von der Stadtpolizei Zürich.

Weitere Informationen: Einbruchschutzberatung der Stadtpolizei Zürich: Tel. 044 411 74 44.

www.sicheres-wohnen-schweiz.ch

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

 5 Tipps der Polizei

> Haus- und Wohnungstüre immer abschliessen. Gekippte Fenster sind grundsätzlich offene Fenster.
> Keine fremden Personen ins Haus lassen.
> Das Zuhause in der dunklen Jahreszeit belebt aussehen lassen. Zeitschaltuhren installieren, Position von Vorhängen verändern, Rolläden / Jalousien öffnen und schliessen.
>Sicherheit des Zuhauses überprüfen lassen (Einbruchschutzberatung).
> Wenn Sie die Täterschaft auf frischer Tat ertappen, ziehen Sie sich sofort zurück und versuchen Sie nicht diese aufzuhalten oder sich in den Weg zu stellen. Merken Sie sich das Aussehen der Täterschaft und alarmieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 117.

 

 

 

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