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Illegaler Abfall an Sammelstellen

Von: Ginger Hebel

24. Januar 2017

Wertstoff-Sammelstellen werden als Müllhalden missbraucht. Am stärksten betroffen sind stark frequentierte und schlecht einsehbare Standorte.

Tatort Wertstoff-Sammelstelle an der Mühlebachstrasse im Zürcher Seefeld: Unbekannte haben Dutzende Säcke, gefüllt mit teilweise noch halb vollen Weinflaschen, abgeladen, statt sie in die entsprechenden Container zu werfen. «Tagblatt»-Leserin Tatjana König aus Oerlikon traut oft ihren Augen nicht. «Ich wohne hier schon lange, aber was die Leute in letzter Zeit bei den Glascontainern entsorgen, kann man sich echt nicht vorstellen. Sonntags ist das Chaos komplett, dann findet man kaputte Sofas oder ­Socken.» Auch Ana Eisenhut nervt sich über das rücksichtslose Verhalten mancher Bürger. «Ich sehe manchmal entsetzliche Deponien, von Matratzen und Teppichen über zerrissene Kleidersäcke, bis hin zu Lampen und Gestellen. Ich finde das verantwortungslos.» ERZ Entsorgung + Recycling Zürich räumt das Chaos auf.

Sechs Tage die Woche kontrolliert sie die 162 Wertstoff-Sammelstellen in der Stadt und entsorgt Dinge, die hier nicht hingehören – vom Toaster bis zum Nachttopf. «Am stärksten von illegaler Entsorgung betroffen sind Sammelstellen an stark frequentierten, entlegenen und schlecht einsehbaren Standorten», sagt Leta Filli von ERZ. Weil Entsorgung + Recycling ohne Polizei weder Örtlichkeiten überwachen noch Personen anhalten darf, die illegal Dinge entsorgen, werden Überwachungsaktionen in Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei durchgeführt. Auch Massnahmen wie ein Wechsel von Überflur- zu Unterflurbehältern werden, wo möglich, umgesetzt.

Abfall wird untersucht

Einwurfzeiten sind von Montag bis Samstag, von 7 bis 20 Uhr. Viele entsorgen Flaschen aber auch sonntags oder fahren nachts vor und entladen Unrat, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. «Mitarbeitende der Gruppe Kontrolldienst durchsuchen in der Stadt Zürich falsch bereitgestellten Abfall nach Hinweisen auf die Verursachenden, auch an den Wertstoff-Sammelstellen», sagt Leta Filli. Dabei werden die Personen nicht selten ermittelt und brieflich verwarnt. Bei ausreichender Dokumentation werden die Beweise über die Stadtpolizei der zuständigen Behörde, dem Statthalteramt Bezirk Zürich, zur Strafverfolgung übermittelt. Wird illegaler Abfall einer Liegenschaft zugeordnet, so werden die Hauseigentümer(innen) oder Verwaltungen kontaktiert und in den Lösungsprozess miteinbezogen.

«ERZ bittet darum, die Deponien zu entsorgen oder eine kostenpflichtige Abfuhr in Auftrag zu geben», so Filli. Unterstützt durch Begleitmassnahmen, konnten die illegalen Deponien 2016 gegenüber den beiden Vorjahren um 16 Prozent reduziert werden.

Das gehört in die Wertstoff-Sammelstelle

Hohlglas, Flaschen (alle Farben), Konfitüre- und Joghurtglas. Kleinmetall, das in die Containeröffnung passt: Alufolie, Draht, Getränke- und Konservendosen, Kaffeekapseln. Bratöl und Frittieröl, Motorenöl. 

Nicht erlaubt: Elektrogeräte, PET-Flaschen, Hauskehricht. 

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