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Dana Jeker (Bild unten.) ist eine von dutzenden ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, die den Jugendsportevent «Zürihegel» auf die Beine stellen. Bilder: PD/GH

Kein Rennen ohne Freiwillige

Von: Ginger Hebel

10. Mai 2022

Zürihegel: Nächste Woche finden die Quartierausscheidungen des Laufwettbewerbs «de schnällscht Zürihegel» statt. Der Traditionsanlass ist über die Jahrzehnte immer grösser geworden – dank freiwilligen Helfenden. 

Rennen, so schnell es geht, barfuss oder mit Turnschuhen, 80 Meter auf der grünen Wiese. 4000 Zürcher Kinder wollen sprinten und «de schnällscht Zürihegel» werden. Zum 70. Mal findet dieses Jahr der kostenlose Sportanlass für Stadtzürcher Primarschülerinnen und -schüler statt. Im Einzellauf geht es über 80 Meter an den Start. Und bei der Pendelstafette über 60 Meter bilden jeweils sechs Kinder aus einer Schulklasse ein Team. «Der Laufwettbewerb ist zu einem Generationenanlass geworden. Eltern, die früher mitrannten, feuern heute ihre Kinder an. Die Freude verbindet», sagt Dana Jeker.

Seit 2014 ist sie als Helferin stets am Finaltag mit dabei und gibt ihr Bestes, damit die Stadtzürcher Schülerinnen und Schüler einen schönen Sporttag erleben. Seit 2016 gehört sie zum OK-Team. Ohne ihr Engagement würde es einen Traditionsanlass wie den Zürihegel gar nicht erst geben. «Ohne die Unterstützung von Freiwilligen würden Traditionsanlässe aussterben. Darum ist es mir persönlich auch so wichtig, mich einzusetzen, damit solche Veranstaltungen weiterbestehen können», betont die 27-Jährige. Zwei Jahre lang konnte der Zürihegel wegen Corona nicht stattfinden. Umso mehr freuen sich die Macher darüber, dass der Startschuss wieder fällt. Am Mittwoch, 18., und Samstag, 21. Mai, finden in zwölf Zürcher Stadtquartieren die Vorläufe statt. Wer schnell genug ist, qualifiziert sich für den Finaltag am 18. Juni im Stadion Utogrund.

Früher rannten nur Buben

1951 fand auf der Sportanlage Sihlhölzli der erste Lauf statt. Dies, nachdem ein Jahr zuvor kein einziger Zürcher den Sprinterfinal der Schweizermeisterschaft erreichte. Für LCZ-Clubmitglied Silvio Nido ein Alarmzeichen. Weder der Schnelllauf noch die Ausdauer wurden im Schulsport damals gefördert. Also stellte Silvio Nido einen Laufwettbewerb für Schüler auf die Beine. Erst waren nur Buben aus der Oberstufe zugelassen, 1955 durften auch Mädchen an den Start. Die Zahl der Teilnehmerinnen war unter diesen Umständen mit 72 Mädchen ziemlich beachtlich. Erst seit 1967 sind gleich viele Mädchen- und Knabenjahrgänge zum Zürihegellauf zugelassen.

In den vergangenen Jahren ist der Anlass stark gewachsen. Mittlerweile machen um die 4000 Primarschulkinder am Lauf mit. Somit gehört der Zürihegel zu einem der grössten Jugendsportveranstaltungen der Schweiz. «Zu sehen, wie 4000 Kinder auf dem Platz lachen und sich freuen, ist Dank genug und ein tolles Gefühl», sagt Dana Jeker. Viele Helfende engagieren sich seit Jahren. Die pensionierten Damen, die Essen ausgeben, der Speaker, der die Kids anfeuert, die Linienrichter, die schauen, welches Kind als Erstes über die Ziellinie spurtet. Beim Zürihegel zählt nicht der Wettkampf als solcher und es herrscht auch kein Vergleichsdruck wie sonst in der Schule. Worauf es wirklich ankommt, ist der Spass an der Sache, die Freude am Rennen. «Auch dass die Kinder noch immer auf der Wiese rennen und nicht auf der Tartanbahn, zeigt, wie die Ursprünglichkeit gewahrt wird», sagt Dana Jeker.

Sie investiert, wie alle ehrenamtlichen Helfenden, zahlreiche Arbeitsstunden, um den Anlass zu organisieren und durchzuführen. Als Sozialarbeiterin arbeitet sie eng mit Kindern und Jugendlichen zusammen und kennt ihre Bedürfnisse. «Jugendliche fühlen sich häufig nicht richtig verstanden. Sport ist für sie auch ein Ventil und eine Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen.» Zudem geniesst der Zürihegel eine Vorbild-Funktion. Auch in anderen Gemeinden der Schweiz und zum Teil gar im Ausland ist man auf den Erfolg des Zürihegel aufmerksam geworden. So entstanden ähnliche Veranstaltungen wie Schaffhuser Bölle, Die schnällschte Bärner Giele und Modi.

Weitere Informationen:

www.zuerihegel.ch

Polysportive Betätigung ist in der Sportförderung von Kindern besonders sinnvoll. Diese will der Zürcher Stadtverband für Sport ZSS fördern. Aus diesem Grund unterstützt der ZSS zwölf städtische Jugendsportveranstaltungen, an denen jedes Jahr rund 12 000 Kinder und Jugendliche teilnehmen. Die Veranstaltungen gehören seit vielen Jahren zur Zürcher Sportszene und so mancher Hockey-Crack oder Leichtathletik-Profi hat seine ersten Rekorde bei «De schnällscht Zürischlifschue» respektive «De schnällscht Zürihegel» aufgestellt. Mit dem ZSS-Sportpass können Kinder und Jugendliche Punkte sammeln. An jeder der zwölf ZSS-Veranstaltungen erhalten Kids einen Stempel im Pass und auf fleissige Sammler warten tolle Geschenke. www.zuerisportkids.ch

Jubiläums-Serie

Der Zürcher Stadtverband für Sport ZSS feiert heuer sein 100-Jahr-Jubiläum. Das «Tagblatt» widmet dem Dachverband darum eine Artikelserie, in der dessen Tätigkeiten, seine Geschichte, seine ehrenamtlichen Funktionäre und seine Veranstaltungen vorgestellt werden. Ausserdem erzählen Volontäre und Spitzensportler von ihren Erfahrungen und Erlebnissen bei den Jugendsportevents unter dem Patronat des ZSS. 

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