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«Drop-off» und «P4 Kurzzeit»: Die neuen Vorfahrten sorgen für Verwirrung. Bild: SB

Kein Verständnis für neue Vorfahrten

Von: Clarissa Rohrbach und Sacha Beuth

30. August 2016

Seit zwei Monaten sind die Vorfahrten des Flughafens neu organisiert. Nutzer beklagen sich über unübersichtliche Beschilderung und hohe Preise.

Am Flughafen herrscht Verwirrung. Seit Mitte Juni sind dort die umgebauten Vorfahrten in Betrieb. Neu heisst die Zone vor dem Check-in «Drop-off». Wer Passagiere auslädt, darf hier die ersten fünf Minuten gratis parkieren. Danach kostet jede Minute einen Franken. Bei der Ankunft, im «P4 Kurzzeit», hingegen zahlt man ab der ersten Minute: Eine Viertelstunde kostet 5 Franken, eine Stunde 20 Franken. Das kann schnell ins Geld gehen, da Besucher oft nicht wissen, wann genau die Reisenden ankommen.

Ein Augenschein vor Ort zeigt: Die Mehrheit hat kein Verständnis für die neuen Regeln. Die Autos fahren langsam Richtung Terminal, wissen nicht genau, wo einspuren. Fredi aus Bern regt sich über die englische Formulierung auf: «Man muss schon wissen, was ‹Drop-off› bedeutet, sonst hat man ein Problem.» Auch für Caner, Tommaso und Umberto aus Solothurn könnte die Beschriftung besser sein: «Uns war nicht klar, dass mit ‹P4 Kurzzeit› die Abholzone gemeint ist.» Die Tarife finden sie unverschämt: «5 Franken für 15 Minuten, das ist die reinste Abzocke.» Hanemsha aus Wetzikon findet die Regelung in der Ankunft unfair. Egal ob man jemanden kurz bringe oder abhole, die ersten Minuten müssten immer gratis sein. Viktor aus Luzern findet die jetzige Situation extrem stressig: «Wenn du nur etwas überziehst, geht das ordentlich ins Geld. Die Preise sind eine Frechheit.» Nur einer, Gregory aus Uetikon am See, findet die Lösung gut. In der Vergangenheit sei es im Ankunftsbereich oft mit Autos verstopft gewesen, jetzt nicht mehr.

«Es ist eine Umstellung»
Der Flughafen hat die Vorfahrten neu organisiert, weil sich Auto­kolonnen bildeten, die zum Teil bis zur Autobahn reichten. Laut Mediensprecherin Jasmin Bodmer hat sich das neue Regime bewährt. «Wir haben seither keine Rückstaus mehr, die Verkehrslage hat sich deutlich verbessert.» Allerdings bestätigt sie, dass einige Passagiere mit der neuen Regelung Mühe hätten. Der Flughafen habe Rückmeldungen von Leuten erhalten, die nicht verstünden, wieso die beiden Vorfahrten unterschiedlich organisiert seien. Andere meinten, die Beschilderung sei zu wenig klar.

«Wir verstehen, dass es eine Umstellung für die Leute ist», sagt Bodmer. Man wolle nun Erfahrungen sammeln und allenfalls die Vorfahrten besser organisieren. Es sei denkbar, die Beschilderung zu erweitern, damit die Autofahrer besser zum Ziel fänden. Man könne sich auch überlegen, die Bezeichnung der Vorfahrten zu verändern. Die Preise hingegen würden gleich bleiben. Die Parkplätze im P4 befinden sich unmittelbar vor der Ankunftshalle, da sei der höhere Ansatz gerechtfertigt.

Was halten Sie von den neuen Vorfahrten am Flughafen?
echo@tagblattzuerich.ch

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