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Neuer Standort im Kreis 4, mehr Platz, mehr Ruhe: Zürcher Lighthouse an der Eglistrasse 1. Bild: Lighthouse

Letztes Zuhause für Kranke

Von: Ginger Hebel

20. Juni 2023

Lighthouse: Das Zürcher Kompetenzzentrum für Palliative Care ist von Hottingen in den Kreis 4 gezogen und hat seinen Betrieb erweitert. Die Nachfrage nach Langzeitpflege in der letzten Lebensphase wächst. 

Es ist das letzte Zuhause für unheilbar kranke Menschen. Seit 35 Jahren werden im Lighthouse sterbende Menschen begleitet und ihre Schmerzen gelindert. Fachkräfte verschiedenster Berufsgruppen arbeiten zusammen, um eine ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten. Über 40 Freiwillige Helferinnen und Helfer vervollständigen das Team. Jetzt hat das Lighthouse am neuen Standort an der Eglistrasse 1 seinen Betrieb erweitert. Gestern haben Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli und Stadtpräsidentin Corine Mauch das Kompetenzzentrum für Palliativ-Pflege in Zürich-Hard eingeweiht, welches in Zusammenarbeit mit der Dr.-Stephan-à-Porta-Stiftung entstanden ist. In dieser Liegenschaft befinden sich ein Kindergarten sowie Familienwohnungen. «Die Einbettung in ein Wohnquartier zeigt, dass in Zürich niemand ausgeschlossen wird. Alle gehören dazu», sagt Stadtpräsidentin Corine Mauch.

Pflege, Ruhe, Verständnis

Mit dem Umzug von Zürich-Hottingen in die neuen Räumlichkeiten im Kreis 4 reagiert das Lighthouse auf die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertiger palliativer Pflege. Ein neues Tageszentrum mit acht bis zehn Plätzen für Menschen mit unheilbaren oder chronischen Krankheiten soll auch pflegende Angehörige entlasten. Am 1. Juli wird eine zusätzliche Abteilung mit 14 Plätzen für «Begleitende Palliativ-Langzeitpflege» eröffnet. «Dies ist ein neues Angebot für jüngere Menschen, deren Krankheitsverlauf sich über Jahre hinzieht. Diese Patienten müssen oft in ein klassisches Pflegeheim, bei uns finden sie ein Zuhause», sagt Horst Ubrich, Geschäftsleiter Stiftung Zürcher Lighthouse. «Wir bieten ihnen Ruhe, Verständnis für ihre Situation, kompetente Pflege und Betreuung sowie Unterstützung bei den letzten Entscheidungen.» Es sei wichtig, den Menschen das Gefühl zu geben, die Last im letzten Lebensabschnitt nicht allein tragen zu müssen. 28 Plätze stehen dann für die Langzeitpflege zur Verfügung.

Der Ersatzneubau an der Eglistrasse bietet nicht nur mehr Platz, sondern auch einen Innenausbau, der auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner ausgerichtet ist. So verfügen alle Zimmer über eigene Nasszellen, Toiletten und einen Kühlschrank. Auch wurden Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen wie den «Raum der Stille» sowie ein Andachtsraum, der für Abdankungen sowie als Konzertsaal genutzt wird. Zudem gibt es eine sichtgeschützte Dachterrasse für Patientinnen und Patienten, die den Wunsch verspüren, noch einmal unter freiem Himmel zu liegen. Musik-, Kunst- und Hundetherapie sowie Seelsorge ergänzen das Angebot. Wöchentlich spielt eine Harfenspielerin für die Patienten, um sie in ihren schweren Stunden zu erheitern.Im Rahmen des Umzuges wurde auch die Küchencrew verstärkt. «Sie geht auf individuelle Wünsche und Gegebenheiten ein», sagt Ubrich.

1988 wurde der Grundstein für das Lighthouse gelegt. Es war damals ein Sterbehospiz für Aidspatienten. Dank der medizinischen Möglichkeiten verlängerte sich die Lebenserwartung von HIV-positiven Menschen signifikant. Als immer weniger Betroffene an Aids starben, passte der Stiftungsrat das Konzept an. Heute steht es als Palliativzentrum allen unheilbar kranken Menschen offen. Derzeit leben zwölf Personen im Lighthouse. Die Patienten sind am häufigsten zwischen 60 und 69 Jahre alt, gefolgt von den 70- bis 79-Jährigen. Sie alle haben eine lebensbegrenzende Krankheit, meistens Krebs, aber auch immer häufiger chronische Lungenkrankheiten. Unter dem Dach der Stiftung ist zudem ein externes Pflegeheim eingemietet. Auch eine Hausarztpraxis eröffnet im Spätsommer.

www.zuercher-lighthouse.ch

Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

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