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Seit Monaten ist der Marktplatz in Oerlikon eine Baustelle. Der beliebte Wochenmarkt findet trotzdem statt. Viele Marktfahrer wie Michael Gujer vom Obsthaus Gujer (kl. Bild) müssen vorübergehend in die schmalen Seitenstrassen ausweichen. Bilder: GH

Martkplatz künftig ohne gefährliche Steine

Von: Ginger Hebel

02. September 2019

Baustelle: Der kaputte Natursteinbelag auf dem Marktplatz in Oerlikon wird erneuert. Seit Mai kann der Platz nur eingeschränkt benutzt werden. Beeinträchtigt sind die Marktbetreiber, aber auch die Anwohner. Die Renovationsarbeiten seien jedoch bitter nötig.

Die Baumaschinen rattern. Der Marktplatz in Oerlikon ist seit Mai eine Baustelle. Das Tiefbauamt der Stadt Zürich ersetzt für 4,79 Millionen Franken den abgenutzten Natursteinbelag. «Durch die kaputten Pflastersteine kam es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Einige Passanten stolperten darüber», sagt Marco Simeon, Gesamtprojektleiter der Baustelle. Auch die Wasserleitung in der Edisonstrasse wird ersetzt, weil es in der Vergangenheit öfter Wasserrohrbrüche gab.

Esswaren vor Staub schützen

Oerlikon ist bekannt für den Markt, der mittwochs und samstags stattfindet. «Wir achten darauf, dass ein Teil des Platzes trotz Bauarbeiten für den Markt frei bleiben kann», betont Marco Simeon. Dennoch müssen einige Marktfahrer ihre Stände in den schmalen Seitenstrassen aufbauen. «Diejenigen, die nicht immer hier sind, müssen sich mit Plätzen am Rande des Marktes begnügen, was teilweise zu finanziellen Einbussen führt», sagt Michael Gujer, Marktfahrer und Präsident der Zürcher Marktvereinigung. Woche für Woche verkauft er an seinem Stand Gemüse, Früchte und Äpfel, 18 verschiedene Sorten. Die Konfitürengläser hat er zum Schutz vor Staub in Plastik eingehüllt. «Bauarbeiten sind immer mühsam, und diese hier gleichen einer Operation am offenen Herzen. Dennoch zeigen alle Marktfahrer viel Geduld beim Auf- und Abbau, dafür möchte ich allen ein Kränzchen winden», sagt Gujer.

«Tagblatt»-Leserin Noemie Müller wohnt direkt am Marktplatz. «Ich konnte den ganzen Sommer über kaum auf dem Balkon sitzen, weil es staubig war. Zudem ist es während den Pflasterungsarbeiten lärmig.» Um den Platz gruppieren sich Optikergeschäfte, Reisebüros, Kleiderläden, Apotheken und Restaurants. Auf der Aussenterrasse des Le Muh sitzen die Leute trotz Baustellenlärm und blicken auf Kiesberge und Bagger. Alle sind froh, wenn die Arbeiten Mitte Oktober abgeschlossen sind, so auch Ursula Steiner, Geschäftsführerin der Apotheke 11. «Mühsam ist es, wenn es regnet, da die Kundschaft den ganzen Dreck von der Strasse in die Apotheke bringt. Aber wir wissen ja, es geht vorbei. Der neue Marktplatz soll sehr schön werden.»

Durch die Unebenheiten hätten Gehbehinderte sowie Menschen mit Rollkoffern kaum noch die Möglichkeit gehabt, den Platz zu queren. «Die Renovationsarbeiten sind bitter nötig», findet Quartiervereinspräsident Christian Relly. Der Marktplatz wurde in den 70er-Jahren von seiner Nutzung als Parkplatz befreit. 2007 wurden die Bänke, die Beleuchtung, der Brunnen und die Toilettenanlagen vollständig erneuert. Der neue Platz wird mit dem gewohnten roten und dunklen Naturstein belegt. «Das optische Erscheinungsbild wird sich kaum verändern. Der Platz wird künftig aber noch grosszügiger erscheinen», freut sich Relly.

In Oerlikon wird aktuell viel investiert. Auch der Neumarkt wird komplett umgebaut. Die Fertigstellung des Marktplatzes sei von der Steinlieferung in Italien abhängig. «Momentan können wir es noch nicht genau voraussagen. Wir hoffen, dass es termingerecht klappt», sagt Baustellenleiter Marco Simeon.

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

 

 

 

 

 

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