Jet im Anflug auf den Flughafen Zürich. Bild: PD

Mehr Fluglärm im Süden?

Weil gewisse Jets beim Anflug auf den Flughafen Zürich noch eine Schlaufe ziehen müssen, werden Anwohner um das Seebecken teilweise bereits vor der offiziellen Landezeit aus dem Schlaf gerissen. Die Vorgänge sind nicht neu, sollen sich aber nach Ansicht von Anwohnern häufen.

Keine Woche ist es her, seit «Tagblatt»-Leser Hans Peter Grossenbacher das letzte Mal schon um 5.45 Uhr morgens unsanft geweckt wurde. Ursache war «wie seit Monaten» eine von Süden her auf den Flughafen Zürich anfliegende Maschine, die über dem Seebecken der Stadt Zürich und weitere Anrainergemeinden auf niedriger Höhe eine Schlaufe zog (siehe Grafik). Laut Grossenbacher würden sich diese Manöver seit rund einem Jahr mehren, was auch betroffenen Bekannten aufgefallen sei. «Natürlich weiss ich, dass die Flugzeuge morgens erst um 6 Uhr landen dürfen. Aber warum kann man die Anflüge nicht so timen, dass zu früh ankommende Maschinen keine Warteschlaufen fliegen müssen. Oder die Schlaufen auf weniger dicht besiedeltem Gebiet oder in grösserer Höhe gedreht werden?»

Auf Anfrage des «Tagblatts» merken sowohl Skyguide wie die Flughafen Zürich AG an, dass derartige Schlaufen nichts Neues seien, da sich «das Flugregime beziehungsweise Betriebskonzept seit der Einführung im Jahr 2003 grundsätzlich nicht verändert» habe. Morgendliche Südanflüge sind wegen der deutschen Sperrzeiten sowie bei gewissen Wetterbedingungen alternativlos, das heisst, es kann dann nicht auf den Westen, Osten oder Norden ausgewichen werden. «Abgesehen davon, ist bei Flügen, die direkt von Süden her über die Alpen kommen, diese Schlaufe – je nach Grösse und Gewicht eines Flugzeugs – nötig, um an Höhe zu verlieren. Das Flugzeug muss von 6000 Fuss auf eine Höhe von 5000 Fuss für den Endanflug gebracht werden», erklärt Skyguide-­Mediensprecher Vladi Barrosa. Das heisst, die Schlaufe müsste auch gedreht werden, wenn das Flugzeug nicht früher als geplant eintrifft. Und: «Diese Schlaufe wird in der Regel mit den Motoren im Leerlauf (idle) geflogen, um auch die Lärmemissionen zu reduzieren».

Offen bleibt dagegen die Frage, ob diese Manöver in letzter Zeit tatsächlich zugenommen haben. Laut Skyguide liegen dazu keine Angaben vor.

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