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Im Zürcher Gastgewerbe zeigen sich positive Aussichten. Die Arbeitslosenquote in der Branche beträgt allerdings immer noch rund 10 Prozent. Bild: Unsplash

Optimismus nach dem Corona-Schock

Von: Jan Strobel

13. August 2021

Die Arbeitslosenquote in der Stadt Zürich hat fast wieder das Niveau aus Vor-Corona-Zeiten erreicht. Die Situation im Gastgewerbe bleibt noch angespannt. 

Noch Anfang Jahr lastete der Corona-Schock angespannt auf dem Zürcher Arbeitsmarkt. Besonders betroffen war durch die ausbleibenden Städte- und Geschäftstouristen das Gastgewerbe. Jetzt hat Statistik Stadt Zürich die aktuellsten Zahlen zur Arbeitslosigkeit in der Stadt veröffentlicht. Sie beziehen sich auf den vergangenen Juli. Die Befunde decken sich mit dem landesweiten Trend, den jüngst auch das Sekretariat für Wirtschaft (Seco) publizierte: Der Arbeitsmarkt erholt sich weiter von den Auswirkungen der Pandemie. Die Arbeitslosenquote in der Stadt Zürich lag im Juli bei 2,9 Prozent und damit nur leicht höher als in Vor-Pandemie-Zeiten. Im März 2020 hatte sie bei 2,5 Prozent gelegen und war in den Folgemonaten kontinuierlich angestiegen. Im Januar und Februar 2021 erreichte sie mit 3,8 Prozent einen Höchststand.

Stellen im Baugewerbe
Leicht positiver entwickelt sich selbst ein Sorgenkind des Arbeitsmarkts: Die Jugendarbeitslosigkeit. Sie ist saisonalen und konjunkturellen Schwankungen besonders ausgesetzt, da zahlreiche Schülerinnen und Schüler, Studierende und Lernende ihre Ausbildung im Sommer abschliessen und nicht alle sofort eine Stelle finden. In der Stadt Zürich liegt die derzeitige Arbeitslosenquote in der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen bei 3,6 Prozent. Dieser Wert liegt sogar niedriger als in den Vor-Corona-Sommern 2019 und 2018.

Die Arbeitslosenzahlen von Statistik Stadt Zürich sind auch nach Berufen aufgeschlüsselt. Hier hallt auch im Juli die Krise in der Gastronomiebranche und in der Hotellerie nach, selbst wenn es in diesem Bereich ebenfalls eine positive Tendenz gibt. Das zeigt ein Blick auf die in der Stadt Zürich arbeitslos gemeldeten Führungskräfte in der Branche. 82 waren im Juli arbeitslos. Das ist der niedrigste Stand seit August 2020, er ist aber immer noch massiv höher als im Juli 2019, als 33 Führungskräfte in der Gastronomie und Hotellerie arbeitslos gemeldet waren.

Eine Einschätzung für das gesamte Gastgewerbe liefert der Kanton Zürich. Trotz Erholung auch dank der Öffnung der Innengastronomie bezifferte er die Arbeitslosenquote in der Branche  im Juni auf immer noch hohe 10,1 Prozent.

Schwächer betroffen vom Corona-Schock waren akademische Berufe oder Bürokräfte. Ganz anders sieht das bei den personenbezogenen Dienstleistungsberufen aus. In diesem Sektor stieg die Arbeitslosenquote während der Pandemie stark an. Doch auch hier gibt es erfreuliche Entwicklungen. Waren im April noch 1085 als arbeitslos gemeldet, waren es im Juli 655. In diesem Dienstleistungsbereich sind aktuell auch die meisten offenen Stellen in der Stadt Zürich zu verzeichnen, gefolgt von Hilfsarbeiterjobs im Bau und im Transportwesen und von Bau- und Ausbaufachkräften.
Der Optimismus der Zürcher Unternehmen hinsichtlich ihrer Geschäftsaussichten sei weiter gestiegen, so die Volkswirtschaftdirektion des Kantons Zürich. Auch die Beschäftigungserwartungen bleiben positiv.

Mit Beginn der zweiten Jahreshälfte geht sogar das Zürcher Gastgewerbe wieder von steigenden Beschäftigungszahlen im dritten Quartal aus. Gleichwohl dürfte die Arbeitslosenquote aufgrund von saisonalen Effekten kaum mehr markant sinken.

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