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«Hohmoos»-Anwohner gehen gegen den Parkplatzabbau vor. (Bild: Christian Saggese)

Parkplatzabbau: Anwohner wehren sich

Von: Christian Saggese

05. Mai 2020

Bei der Siedlungsgenossenschaft «Sunnige Hof» werden auf Ende Jahr 57 Parkplätze gestrichen. Gegen die Pläne werden Unterschriften gesammelt. 

Bewohner der Siedlungsgenossenschaft «Sunnige Hof» sowie weitere Sympathisanten wehren sich gegen die geplante Streichung von 57 Parkplätzen in ihrem Quartier. «Ein verbitterter Parkplatzkampf auf der Strasse ist vorprogrammiert», ist ein Anwohner überzeugt. «Die Parkplatzsituation rund um den Bahnhof Stettbach ist bereits jetzt schwierig und wird sich durch diese Massnahme noch weiter verschärfen», meint ein anderer. Und eine dritte Person verlangt, «dass diese destruktive Parkplatzvernichtung aus ideologischen Gründen ein Ende finden muss».

Dies sind nur drei von 286 Stimmen, die bis Redaktionsschluss die Petition «für eine nachhaltige Parkplatzsituation im Hohmoos und den umliegenden Strassenzügen» unterschrieben haben. Konkret geht es um die Parkplätze auf dem Kiesparkplatz neben der Siedlung Hohmoos. Bereits 1983 überliess die Stadt das etwa 1400 m² grosse Gelände der Siedlungsgenossenschaft «Sunnige Hof» zur provisorischen Nutzung. Letzten September wurde der Vertrag gekündigt. Das Grundstück, das sich in der Landwirtschaftszone befindet und künftig auch wieder landwirtschaftlich verwendet werden soll, übernimmt 2021 Grün Stadt Zürich («Tagblatt» vom 29.1.20).

 

Das sagt Grün Stadt Zürich
Auf die Petition angesprochen, sagt Marc Werlen, Sprecher von Grün Stadt Zürich: «Die provisorischen Parkplätze liegen in der Landwirtschaftszone. In einer Landwirtschaftszone ist ausschliesslich landwirtschaftliche Nutzung zulässig – Parkplätze gehören nicht dazu. Die Parkplätze sind somit nicht zonenkonform, darum werden sie aufgehoben. Falls an dieser Lage also fest Parkplätze installiert werden sollten, müsste eine Änderung im Zonenplan der Stadt Dübendorf erwirkt werden, sie liegen auf deren Gemeindegebiet.»

 

Generelle Strategie hinterfragen

Lanciert wurde die Petition von Beat Lingenhag, selbst langjähriger Bewohner des «Sunnige Hof». Gerichtet ist sie an Liegenschaften Stadt Zürich. Konkret wird darin gebeten, das Land weiterhin der Siedlungsgenossenschaft zu überlassen, zumindest, bis eine vernünftige Alternative für die 57 Parkplätze gefunden wurde. Gleichzeitig wird auch die generelle Parkplatzstrategie des Stadtrates hinterfragt. «Durch das verdichtete Bauen der letzten Jahre ist nicht nur mehr Wohnraum entstanden, sondern es sind auch Parkplätze verschwunden», so Beat Lingenhag, der beruflich auf ein Auto angewiesen ist. Er beobachte bereits heute, «wie zahlreiche Anwohner täglich gezwungen sind, unzählige Male durch das Quartier zu fahren, um einen freien Parkplatz zu finden. Dies führt leider zwangsläufig zu mehr Lärm und grösserem CO₂-Ausstoss, was wiederum die Nerven der anderen Anwohner strapaziert. Die Situation dürfte sich durch die ersatzlose Aufhebung der 57 Parkplätze sowie durch weitere geplante Parkfeldauflösungen auf öffentlichem Grund noch drastisch verschärfen».

Gleicher Meinung ist auch A.D. (Name der Redaktion bekannt), ein weiterer langjähriger Bewohner des «Sunnige Hof». Und fügt hinzu: «Gerade jetzt zu Coronazeiten zeigt es sich, dass man Autos nicht einfach aus der Stadt drängen darf, weil man momentan gebeten wird, wenn irgendwie möglich auf den Öffentlichen Verkehr zu verzichten.»

Beat Lingenhag hofft, dass durch die Petition wieder ein öffentlicher Diskurs entsteht. Bis Ende Mai kann noch online unterschrieben werden.

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