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Parkieren oder nicht? Das Verbot an der Habsburgstrasse sorgt im Quartier für Unklarheit. Die Parkplätze sind heiss begehrt, das Angebot ist knapp.

Parkverbot schafft grosse Verwirrung

Von: Ginger Hebel

30. November 2021

Das Parkierungsverbot an der Habsburgstrasse in Wipkingen stösst Anwohnern, Gewerblern und Politikern sauer auf. Die Stadt beschwichtigt.

Seit 42 Jahren wohnt Guido Steimer in Wipkingen, und dies sehr gerne. Der Kampf um die wenigen Parkplätze in der Habsburg- und Kyburgstrasse nervt ihn jedoch zunehmend. «Wenn Familie und Freunde zu Besuch kommen, finden sie – wenn überhaupt – nur mit Müh und Not einen Parkplatz in der Blauen Zone.» Er ist überzeugt: Mit dem Parkierungsverbot an der Habsburgstrasse wird sich das Problem verschärfen.

Das Zürcher Sicherheitsdepartement hat permanente Verkehrsvorschriften publiziert. Zur Regelung des ruhenden Verkehrs ist das Parkieren zwischen Damm- und Landenbergstrasse, Zeuner- und Leutholdstrasse, Leuthold- und Kyburgstrasse und Dammstrasse und Burgsteig verboten. Anwohnern, Gewerblern und Politikern stösst dies sauer auf. «Wir bedauern diese Entwicklung zutiefst. Mit dem Abbau schadet man all denjenigen, die aus beruflichen oder privaten Gründen auf ein Auto angewiesen sind», sagt Christoph Zürcher von der IG Quartierparkplätze. Auch für Handwerker sei es durch das Parkverbot unmöglich, länger dauernde Arbeiten auszuführen.

Parkplatz heiss begehrt

Die Dr. Stephan à Porta-Stiftung verfügt in der Umgebung über 182 Wohnungen. «In unserer UN-Garage hat es gerade einmal 28 Einstellplätze. Bei der Vermietung haben unsere Mieterinnen und Mieter Priorität. Da ihre Nachfrage nach Einstellplätzen das Angebot übersteigt, führen wir eine Warteliste», sagt Armin Isler von der à Porta-Stiftung. Auch im Coop- Parkhaus Wipkingen gibt es auf Anfrage keine freien Plätze. Sie seien heiss begehrt.

Auf der Homepage der IG Quartierparkplätze sind alle Projekte des Sicherheitsdepartements und des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements aufgeführt, die das Verschwinden von Parkplätzen zur Folge haben. «Das von uns vor allem angewandte Mittel ist die sogenannte Mitwirkung durch Einwendung nach Strassengesetz.» Diese Möglichkeit gibt es bei Parkplatzabbau im Rahmen von Strassenbauprojekten, nicht aber bei Ausschreibungen permanenter Verkehrsvorschriften. Dort sind Einsprachen kostenpflichtig. «Wir stellen fest, dass das Sicherheitsdepartement in den letzten 18 Monaten 1000 Parkplätze durch Ausschreibungen nach Verkehrsvorschriften abgebaut hat», sagt Christoph Zürcher. Der Wipkinger Quartiervereinspräsident Beni Weder weiss nichts von einem Abbau. «Die Kommunikation mit der Stadt ist sehr gut. Bisher wurden wir immer über solche Pläne informiert.»

Die Dienstabteilung Verkehr gibt Entwarnung. «In der Habsburgstrasse werden keine Parkplätze aufgehoben. Das Parkierungsverbot gilt nur ausserhalb der Parkfelder», sagt Nadja Häberli. Die Verfügung ersetze das aktuell geltende Halteverbot durch ein Parkierungsverbot. «Damit können neu ausserhalb von Parkfeldern am Fahrbahnrand Personen ein- und aussteigen oder Güter ein- und ausgeladen werden. Dies war bisher nicht zulässig.» Für SVP-Gemeinderat und Stadtratskandidat Stephan Iten ist diese Ausschreibung irreführend. «Ein Parkierungsverbot suggeriert, dass es keine Parkplätze mehr gibt. Wenn das Parkieren verboten ist, machen Parkplätze auch gar keinen Sinn.»

Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

 

 

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