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Die Tramlinie 15 fährt bis auf weiteres nicht mehr. Die VBZ hofft, dass es wegen der Grippesaison nicht zu weiteren Einstellungen kommt. Bild: Regina Jäger/VBZ

Personal krank, Tram fährt nicht mehr

Von: Ginger Hebel

11. Oktober 2022

Ausfall: Weil Angestellte nicht zur Arbeit erscheinen, muss die VBZ die Tramlinie 15 vorübergehend aus dem Verkehr ziehen. Betroffene sind nicht erfreut. 

Die Tramlinie 15 fährt vorübergehend nicht mehr. Bereits in den letzten Wochen häuften sich Kursaufälle aufgrund von fehlendem Fahrdienstpersonal. Wegen krankheitsbedingten Ausfällen müssen die VBZ die Linie 15 bis auf weiteres einstellen.«Dass es wieder die Tramlinie 15 trifft, ist nicht erfreulich», sagt Andreas Aeschlimann, Co-Präsident des Quartiervereins Unterstrass. Bereits vergangenen Januar hatte die Corona-Situation dazu geführt, dass die Tramlinie aufgrund von Krankheitsfällen bis März nicht mehr zwischen Bucheggplatz und Stadelhofen verkehrte. Aeschlimann hofft, dass es sich um eine Ausnahmesituation handelt. «Die erneute Einstellung wirft natürlich die Frage auf, was mit dem 15-er-Tram langfristig geschieht. Wird es eines Tages ganz aus dem Fahrplan gestrichen?» Er vermisst die Angabe einer voraussichtlichen Zeitdauer des Ausfalls.

Betrieb aufrechterhalten

VBZ-Sprecherin Daniela Tobler erklärt: «Eine Einstellung der Linie 15 bietet sich aufgrund der parallelen Führung zu anderen Tramlinien auf der ganzen Streckenlänge an. Es bestehen alternative Fahrmöglichkeiten und alle Haltestellen werden weiterhin bedient. Allerdings müssen die Fahrgäste mit etwas längeren Reisezeiten rechnen.» Das oberste Ziel sei es, Kursausfälle zu reduzieren und den Betrieb der anderen Linien möglichst zuverlässig aufrechtzuerhalten. Sollten die Corona- und Grippeerkrankungen in den nächsten Wochen jedoch stark zunehmen und die Kursausfälle wieder ansteigen, werden die VBZ die Situation neu beurteilen müssen. «Wir hoffen, dass wir es vermeiden können, weitere Linien einzustellen oder den Takt zu reduzieren.»

Auch in Höngg müssen ÖV-Benutzende mit Beeinträchtigungen umgehen. Die Tramlinie 13 ist aufgrund einer Grossbaustelle zwischen Escher-Wyss-Platz und Frankental bis 18. August 2023 eingestellt. Laut Quartiervereinspräsident Alexander Jäger komme es abends oft zu langen Wartezeiten. «Der Einsatzbus am Escher-Wyss-Platz in Richtung Höngg wartet nicht immer den 13er ab, was komisch ist.» Er befürchtet, dass Ausfälle vorprogrammiert sind, «weil man durch die Tempo-30- Zone auch mehr Tram- und Buspiloten benötigt, wenn man die gleiche Kapazität durchbringen will.» Er hofft jedoch, dass Höngg Priorität hat und diese Linien nicht eingestellt werden.

«Den VBZ ist bewusst, dass sowohl Grossbaustellen wie auch temporäre Angebotsreduktionen auf dem VBZ-Netz mit einer Komforteinbusse für die Fahrgäste verbunden sind, was wir sehr bedauern», sagt Tobler. Auch bei den VBZ sei der Fachkräftemangel spürbar. «Es wird tendenziell immer schwieriger, genügend Trampilotinnen und Busfahrer zu rekrutieren.»

Aktuell laufe die Planung für ein neues Projekt. So soll der Job des Fahrpersonals attraktiver werden. «Bisher gab es keine Möglichkeit, die Ausbildung zum Trampiloten oder zur Trampilotin in Teilzeit zu machen. Das soll sich ändern. Die Vereinbarkeit mit Familie und Privatleben soll erleichtert werden, indem die Teilzeitarbeit von Anfang an möglich wird. Wir hoffen, so mehr Personal ausbilden zu können», erklärt Tobler. Mit dem Projekt 66 plus sei es bereits heute möglich, dass pensioniertes Fahrdienstpersonal in einem Teilzeitpensum als Fahrerin oder Fahrer weiter eingesetzt werden kann.

Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

 

 

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