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Filmemacherin Stina Werenfels von der Gruppe «Baumstadt Züri» überreicht Wolff die Petition. Bild: zvg

Petition für Baumfällverbot steht

Von: SB/RED

03. Dezember 2019

In Zürich werden zu viele Bäume vorschnell umgehauen, findet die Gruppe «Baumstadt Züri». Aus diesem Grund hat sie seit Frühling Unterschriften für eine Petition für ein Baumfäll-Moratorium gesammelt und diese letzten Mittwoch Stadtrat Richard Wolff übergeben.

Schon seit längerer Zeit sorgt sich die Gruppe «Baumstadt Züri» um die Bäume in der Stadt. «In der Stadt Zürich werden viel zu häufig und in den meisten Fällen unnötigerweise Bäume gefällt. Stört ein Baum oder zeigt er Anzeichen eines kleinen Stresses, wird er nicht etwa gehegt und gepflegt, sondern es kommt die Radikalmethode zur Anwendung: die Baumfällung», schreibt die Gruppe in einer Medienmitteilung. Weder im öffentlichen noch im privaten Raum würden Bäume in Zürich einen Schutz geniessen. Es sei darum an der Zeit für ein Baumfäll-Moratorium.

Dafür hat die Gruppe im Frühling ein entsprechende Petition lanciert und so 1400 Unterschriften gesammelt, welche letzten Mittwoch Stadtrat Richard Wolff übergeben wurden. «Mit der Petition verlangen wir, dass bis zum Vorliegen einer echten städtischen Baumstrategie keine Bäume mehr gefällt werden. Weiter verlangen wir, dass Tausende zusätzlicher Bäume umgehend gepflanzt werden. Mit der zunehmenden Verdichtung in der Stadt Zürich ist die Biodiversität massiv unter Druck. Umso wichtiger ist es, die noch verbleibenden Grünräume möglichst vielfältig und naturnah zu gestalten. Dazu gehören auch der Erhalt und die Pflege von Bäumen.»

Bereits am 11. September 2019 hatten die beiden Gemeinderätinnen Brigitte Fürer und Gabriele Kisker eine Motion (GR Nr. 2019/381) eingereicht. Die Motionärinnen forderten den Stadtrat auf, unter anderem einen Schutzplan für Bäume, Baumreihen und Alleen zu erstellen und die Neupflanzung von grosskronigen Bäumen sowie ökologisch wertvolle Strukturen zu fördern.

Bei Grün Stadt Zürich hält man ein generelles Baumfäll-Moratorium dagegen für kein taugliches Vorgehen, wie Christine Bräm, Direktorin von Grün Stadt Zürich, im «Tagblatt» vom 4. September 2019 betonte. Zwar seien Bäume in der Stadt ausserordentlich wichtig. «Bäume müssen aber dann gefällt werden dürfen, wenn sie krank sind oder wenn es bei Bau- oder Sanierungsarbeiten unumgänglich ist.» Zudem wehrt sie sich gegen den Vorwurf, Bäume würden in der Stadt Zürich allzu oft vorschnell gefällt. Das sei absurd. «Bäume, die von Schadorganismen befallen oder am Ende ihres Lebens sind, können umstürzen, Äste können abbrechen. Damit ist nicht zu spassen, es geht um Menschenleben.»

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

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