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Am Hauptbahnhof nehmen Auseinandersetzungen zu. (Symbolbild: Unsplash)

Polizei erhöht Präsenz

Von: Christian Saggese

21. Februar 2023

Beim Zürcher Hauptbahnhof haben Auseinandersetzungen zugenommen. Die Polizei hat deswegen die Patrouillentätigkeit erhöht.

Diese schreckliche Gewalttat macht auch anderthalb Wochen später noch fassungslos und wütend. Eine 55-jährige Italienerin, nach aktuellem Kenntnisstand ein Zufallsopfer, wurde im Hauptbahnhof Zürich von einem 26-jährigen Eritreer angegriffen. Er traktierte sie mit Faustschlägen und Fusstritten und liess auch nicht von ihr ab, als sie regungslos am Boden lag. Eine 16-jährige Schweizerin, die der Frau zur Hilfe eilte, wurde ebenfalls attacktiert. Beide Frauen – das ältere Opfer mit schweren Kopfverletzungen – mussten ins Spital gebracht werden.

Dieser Vorfall ist aber nicht der einzige Grund, warum sich so mancher fragt: «Ist es am Hauptbahnhof noch sicher?» An Silvester beispielsweise wurde ein 22-Jähriger durch drei junge Männer mit einer Stichwaffe im Gesicht und an der Hand verletzt. Und nach zwei Grosskontrollen am Zürcher HB dieses Jahr meldete die Kantonspolizei,  dass unter anderem  mehrere verbotene Stichwaffen sichergestellt wurden.  

Laut Kapo-Sprecher Alexander Renner sei es so, dass es im Hauptbahnhof Zürich in jüngerer Vergangenheit zu mehr Auseinandersetzungen gekommen sei: «Aus diesem Grund ist in den vergangenen Wochen die polizeilichen Präsenz erhöht worden.» Konkret habe man, zusammen mit den Sicherheitspartnern am Hauptbahnhof, die Patrouillentätigkeit mit uniformierten und zivilen Kräften intensiviert, insbesondere zu Stosszeiten. Auch seien zahlreiche Personenkontrollen durchgeführt worden.

Regierungsrat und Sicherheitsdirektor Mario Fehr bestätigt gegenüber der «NZZ» ebenfalls, dass es am HB mehr «Pöbeleien, mehr Delikte, mehr Konflikte» gebe. Die Erhöhung der Polizeipräsenz diene dazu, die Kontrolle über diesen öffentlichen Raum zu behalten. Die Zunahme an Auseinandersetzungen hänge laut Fehr auch mit der verstärkten Migrationsbewegung zusammen: «Festgenommen werden praktisch ausnahmslos junge Männer, häufig aus dem nordafrikanischen Raum», wird er in der «NZZ» zitiert. Oftmals seien es laut Fehr Personen, die aus der Schweiz ausgewiesen worden oder illegal eingereist seien. Leute, die kaum eine Chance hätten bleiben zu können.

Und die kleinen Bahnhöfe?

Bei den kleineren Stadtbahnhöfen wie Oerlikon oder Hardbrücke ist diese Entwicklung übrigens nicht zu beobachten, sagt Stadtpolizei-Sprecher Pascal Siegenthaler: «Wir haben in den letzten Jahren keine Zunahme von Auseinandersetzungen bei diesen Bahnhöfen festgestellt, es gilt auch keiner als Brennpunkt, den wir besonders im Auge behalten müssen.» Wenn es bei einem dieser Bahnhöfe einmal zu überdurchschnittlich vielen Konflikte komme, habe dies nichts mit der Zugstation an sich zu tun, sondern mit den äusseren Umständen, wie dem umliegenden Nachtleben. Beim Bahnhof Stadelhofen war die Polizei besonders während der Pandemie gefordert, da das Personenaufkommen aufgrund der dortigen Nähe zum See deutlich grösser war und dadurch das Konfliktpotential ansteigen liess.

Wie soll man sich verhalten, wenn man Zeuge eines Vorfalls am Hauptbahnhof wird? Laut Kapo-Sprecher Alexander Renner begrüsse die Kantonspolizei Zivilcourage, doch müsse jeder selbst wissen, wie weit er sich zutraut, aktiv einzuschreiten. «Mindestens die Notrufnummer 117 zu wählen ist von allen Personen zu erwarten. Dies gilt auch für Beobachtungen im Zusammenhang mit verdächtigen Personen.»

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