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Schwarzmarkt-Tickets für das Limmatschwimmen kosten bis zu 139 Franken. Bild: PD

Schwarzhändler zocken Schwimmer ab

Von: Clarissa Rohrbach

08. August 2017

Weil die Tickets fürs Limmatschwimmen innert Minuten weg sind, floriert der Schwarzmarkt. Die Organisatoren blockieren jetzt Zweithändler aus dem Ausland.

In exakt einer Woche um punkt 17 Uhr dürften Tausende wie gebannt vor dem Computer sitzen. Dann startet der Vorverkauf für das Limmatschwimmen. Letztes Jahr waren die 4500 Tickets innerhalb von acht Minuten verkauft. Heuer dürfte es laut Organisatoren noch schneller gehen. Der Vorverkauf sorgt für Frust: Von den rund 10 000 Interessenten geht mehr als die Hälfte leer aus. Wer um jeden Preis mitschwimmen will, scheut sich nicht davor, die Karten auf dem Schwarzmarkt zu kaufen. Auf Onlinebörsen wie Viagogo bezahlt man bis zu 139 Franken für das Limmatschwimmen – das Sechsfache des regulären Tarifs von 22 Franken.

«Der Schwarzmarkt ärgert uns sehr», sagt Stefan Weiss, Sprecher von Zürileu Schwimm-Veranstaltungen. Deswegen habe man nun Massnahmen getroffen. Der Provider Starticket blockiert Kunden, die schwarz mit Tickets handeln. Diese stammen meist aus dem Ausland. «Aber solange die Nachfrage grösser als das Angebot ist, kann man diesen Handel leider nicht ganz verhindern.» Nur personalisierte Karten könnten das Problem lösen. Doch so würde das Limmatschwimmen teurer, was nicht im Interesse der ehrenamtlich arbeitenden Organisatoren sei. Weiss ruft dazu auf, den Schwarzhandel nicht zu fördern. Lieber suche man nach Angeboten zum normalen Preis auf der Facebook-Seite des Anlasses. Dort habe sich eine regelrechte Tauschbörse entwickelt. 

Mehr Schwimmsäcke

Soziale Netzwerke sind auch für den Hype rund um das Limmatschwimmen verantwortlich. «Viele teilen den Event, so ist die Bekanntheit schlagartig angestiegen», sagt Weiss. Dabei drohte dem Limmatschwimmen vor nicht allzu langer Zeit das Aus. Nachdem 2005, 2006, 2008 und 2010 der Anlass abgesagt wurde, fehlte die Motivation. Entweder lag die Wassertemperatur unter 21 Grad, oder es flossen mehr als 110 Kubikmeter pro Sekunde Wasser unter den Brücken, beides Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Die Wende kam 2011: Besucher aus der ganzen Schweiz kamen, um sich von der Quaibrücke bis zum Letten treiben zu lassen. Dank der Einführung von Schwimmsäcken, die den Zielbereich entlasteten, kam es 2015 erstmals zur Höchstteilnehmerzahl von 4500 Personen. 

Mehr Startplätze zu schaffen, ist laut Organisatoren aus Sicherheitsgründen zurzeit nicht möglich. Denn die Schiffe, welche die Kleider transportieren, müssen die Schwimmer kreuzen. Eine künftige Lösung wäre, dass jeder einen Schwimmsack benutzt. «So würde der Transport entfallen, und wir hätten mehr Platz», meint Weiss. Bis dahin braucht es Geduld. 

53. Limmatschwimmen, 19. August 12–16.30 Uhr, Start bei Frauenbadi. Vorverkauf: 16. August, ab 17 Uhr www.limmatschwimmen.ch

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Othmar Gallati - "Starticket blockiert Kunden, die schwarz mit Tickets handeln." Ist das nicht Schönfärberei?!.. - Wie erfährt denn 'Starticket', dass die Käufer von Billets diese zu erhöhten Preisen weiter verkaufen? Geben Schwarzhändler ihre Absichten bekannt,
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