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Trickdiebe führen Opfer hinters Licht

Von: Ginger Hebel

17. Januar 2017

Die Stadtpolizei ist erfolgreich im Kampf gegen Diebe. Eine grosse Herausforderung sind Enkeltrickbetrüger. Sie arbeiten immer raffinierter.

Enkeltrickbetrüger beschäftigen die Stadtpolizei Zürich seit Jahren. «Sie arbeiten immer vorsichtiger und effizienter. Die angewandten Tricks werden immer raffinierter», sagt Marco Bisa, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich. Im Jahr 2014 kam es im Kanton Zürich inklusive der Stadt Zürich zu 144 Fällen, wovon 8 erfolgreich waren. 4 Personen wurden verhaftet. 2015 waren es 272 Fälle, wovon 18 erfolgreich waren. 5 Personen wurden verhaftet. Die Tendenz für das vergangene Jahr ist steigend.

«Die Alarmglocken sollten klingeln, wenn jemand anruft und Geld braucht, und alles möglichst schnell gehen muss.» In jedem Fall sollte man nach einer Nummer fragen, unter der man den vermeintlichen Verwandten/Bekannten zurückrufen kann. Die meisten Betrüger würden dann nämlich das Telefonat beenden. Danach unbedingt die Polizei via Notrufnummer 117 informieren. Die Stadtpolizei Zürich hat in den letzten Jahren immer wieder Medienmitteilungen mit Warnungen herausgegeben. «Unsere Fachleute besuchen regelmässig Veranstaltungen, an denen ältere Leute und deren jüngere Verwandte teilnehmen. Rückmeldungen zeigen, dass ältere Menschen dank diesen Informationen einen Betrug frühzeitig erkannt und richtig reagiert haben», sagt Bisa.

Kürzlich beobachteten Fahnder ein Treffen zwischen zwei Männern, wobei der eine zwei Couverts erhielt. Als die Polizisten diesen Verdächtigen kurz darauf kontrollierten, fanden sie zwei Bank-Couverts mit je 30 000 Franken. Es handelte sich um die Geldübergabe eines Enkeltrickbetrugs. Zwei Tage später konnte der Geschädigte eruiert werden.

Trickdiebe führen mit glaubhaften Geschichten ihre Opfer hinters Licht. Sie täuschen eine Notlage vor und appellieren an die Hilfsbereitschaft, oder sie geben sich als Amtsperson aus und sprechen so das Pflichtgefühl an.

Diebe nutzen Fleckentrick

Im Gedränge schlagen Diebe am häufigsten zu. Ein gängiger Trick: Sie versuchen vermeintliche Flecken auf der Kleidung ihrer Opfer wegzuwischen und entwenden dann Wertgegenstände. «Präsentieren Sie nie Ihr Portemonnaie in der Öffentlichkeit», so der Rat der Stadtpolizei. In der Vorweihnachtszeit 2016 kontrollierte die Polizei während vier Wochen über 320 Personen und verhaftete 22. Eine Bulgarin wurde in flagranti ertappt, als sie sich in einem Warenhaus an der Handtasche einer Frau zu schaffen machte. Kurz darauf klickten an der Seidengasse die Handschellen für zwei Rumänen, nachdem sie Schuhe gestohlen hatten. «Häufig handelt es sich um ausländische Tätergruppierungen. Wir führen aber keine Statistik über die Nationalität Beschuldigter im Zusammenhang mit einzelnen Delikten wie Taschen- oder Trickdiebstahl», so Marco Bisa.

Die Diebstähle in der Stadt Zürich gingen in den letzten Jahren zurück. Waren es 2013 noch 6128 Anzeigen, fiel die Zahl im Jahr 2014 auf 5462 und 2015 auf 4430 Anzeigen. «Wir führen diese erfreulichen Ergebnisse auch auf unsere Präventionskampagnen zurück. Doch auch die vermehrten Kontrollen und die erhöhte Polizeipräsenz hatten in der Vorweihnachtszeit eine abschreckende und nachhaltige Wirkung», sagt Bisa. Dennoch wird die Polizei ihre Anstrengungen weiterführen. «Jeder Diebstahl ist einer zu viel.»

Tipps: www.sei-achtsam.ch

 

 

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