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Uto Kulm: Erhält der Hotelbetrieb demnächst einen neuen Besitzer? Bild: ZVV

Uto Kulm: Gastroszene ist in Lauerstellung

Von: Sacha Beuth

12. November 2019

Letzte Woche verkündete der «Tages-Anzeiger», dass Hotelier Giusep Fry über einen Verkauf des Uto Kulm nachdenkt. Vordergründig zeigt sich die Zürcher Gastroszene davon wenig beeindruckt, hinter den Kulissen überlegen sich aber einige von Frys Mitbewerbern, dessen Betrieb zu übernehmen.

Die Meldung im «Tages-Anzeiger» vom 4. November sorgte für einiges Rauschen im Blätterwald: Giusep Fry spielt mit dem Gedanken, seine Uto Kulm AG zu verkaufen. Das kommt einer handfesten Überraschung gleich, hatte der umtriebige Gastronom doch erst im Sommer seinen Sohn Fabian als Vizedirektor des Hotelbetriebs auf dem Uetliberg eingesetzt, womit eine Nachfolge geregelt schien. Zwar betont der Mediensprecher des Uto Kulm, dass ein Verkauf bezüglich Zukunft seines Unternehmens bei Giusep Fry nicht im Vordergrund stehe. Trotzdem hätten sich seit dem Erscheinen des Tagi-Artikels verschiedene Kaufinteressenten gemeldet. Mehr wolle man dazu nicht sagen.

Stadt oder doch ein Privater?

Die Liste wird wohl nicht allzu lang sein. Das dürfte allein schon am Preis für das Uto Kulm liegen. Zwar gibt es offiziell dazu keine Angabe. Anhand verschiedener Hinweise und Aussagen von Fry in der Vergangenheit wird in einigen Medien ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag kolportiert. «Es können nur kapitalstarke Unternehmen diesen sicher nicht billigen Betrieb übernehmen», sagt denn auch Ernst Bachmann, der Präsident von Gastro Zürich. Bleiben die üblichen (grossen) Verdächtigen. Von diesen hat sich erst die Stadt Zürich, die bereits im Besitz mehrerer Zürcher Gastrobetriebe ist, offiziell aus der Deckung gewagt. «Falls ein Verkauf zur Debatte stehen würde, hätte die Stadt Zürich heute Interesse an einem Kauf der Hotelanlage und der Liegenschaft», sagte der zuständige Stadtrat Daniel Leupi kürzlich dem «Tages-Anzeiger». Ansonsten wolle man sich zu «allfälligen Verhandlungen» nicht äussern. Wie das «Tagblatt» aus sicherer Quelle weiss, war bei der Fred-Tschanz-Gruppe das Thema Uto Kulm intensiv diskutiert worden. Auf Nachfrage will Co-Geschäftsführer Domenic Zembrod Gedankenspiele oder gar Verhand­lungen weder bestätigen noch dementieren. Während von Candrian Catering AG bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe keine Stellungnahme zu bekommen war, gibt sich Michel Péclard vorsichtig ablehnend: «Tendenziell kommt für uns weder ein Kauf noch eine Pacht infrage. Wenn aber offiziell eine Verkaufsabsicht vonseiten Uto Kulm vermeldet würde, würden wir uns die Sache sicher mal anschauen.»

Andere winken dagegen gleich ganz ab. «Das Uto Kulm ist eine tolle Location. Trotzdem haben die Bindella-Unternehmungen weder an einem Kauf noch an einer Pacht Interesse», lässt deren Mediensprecher Alexander Maycock ausrichten. Und auch seitens der Two-Spice-Gruppe bestehe kein Interesse an einer Übernahme des Gastrobetriebs Uto Kulm, «da dieser der aktuellen Strategie der Gruppe nicht entspricht», so Mediensprecher Stefan Schmid. Kramer Gastronomie schliesst gemäss Inhaber Christian Kramer einen Erwerb ebenfalls aus. «Doch bei einem Kauf durch die Stadt wäre ein Interesse, die Lokalität im Auftrag zu führen, da.»

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