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Der Katzensee-Rundweg führt hier ungeschützt an der Wehntalerstrasse entlang. «Das ist ein Ärgernis und für Kinder besonders gefährlich», sagt SP-Gemeinderätin Heidi Egger. Auch der Affoltener Quartierverein macht Druck.Bilder: Pia Meier / GH

Weg erregt Gemüter

Von: Ginger Hebel

03. August 2021

Aufreger: Der Katzensee ist ein Ausflugsmagnet. Dass ein Wegstück direkt der Hauptstrasse entlangführt, empfinden Anwohner und Politiker als gefährlich. 

Seen, Moorwälder, blühende Riedwiesen. Das Naturschutzgebiet Katzensee zählt zu den wertvollsten Landschaften des Kantons, besonders der 9,5 Kilometer lange Rundweg ist beliebt. Er befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Zürich in Affoltern und auf dem Gebiet der Gemeinde Regensdorf. Ein Stück führt direkt der Wehntalerstrasse entlang. Mehr als 26 000 Autos verkehren hier täglich. «Dieses lärmige Wegstück ist höchst unattraktiv und auch gefährlich, weil es keine Abtrennung zur Strasse gibt», sagt Werner Stahel. Er wohnt in Affoltern und schätzt den Katzensee als Naherholungsgebiet. «Wenigstens eine optische Trennung mit Büschen wäre angebracht – oder ein Steg.»

SP-Gemeinderätin Heidi Egger kann den Unmut verstehen. «Dass ein Teil des schönen Rundwegs ungeschützt an der Strasse liegt, ist ein Ärgernis.» Besonders an Wochenenden tummeln sich auf dieser Strecke Spaziergänger und Velofahrer, aber auch Menschen mit Skateboards, Scootern und Inlineskates. «Wenn alle unterwegs sind, kann man einander auf dem schmalen Weg kaum ausweichen. Zudem ist es so nahe an der Strasse laut und besonders für Kinder gefährlich.»

Zusammen mit EVP-Gemeinderat Peter Anderegg hat sie ein Postulat eingereicht. Sie fordern den Stadtrat auf zu prüfen, wie die Wegführung auf diesem Teilstück verbessert werden könnte. «Ein Steg, aber auch ein Naturlehrpfad könnten eine schöne Lösung sein», findet Anderegg. Seit 35 Jahren führt er ein Optikergeschäft am Zehntenhausplatz. Immer wieder kommt er mit Kunden ins Gespräch, die beim Katzensee gefährliche Szenen beobachten wie Kinder, die auf dem Spazierweg dem Ball nachrennen und dann beinahe auf die Strasse gelangen.

Ein Sicherheitsproblem

Laut Pia Meier, Quartiervereinspräsidentin Affoltern, sei der Rundweg am Katzensee seit Jahren ein Thema. Die Bevölkerung wünsche sich, dass etwas zum Schutz der Zufussgehenden und Velofahrenden unternommen werde. «Es gibt ein Sicherheitsproblem. Auf der 80er-Strecke passieren immer wieder Autounfälle.» Der Stadtzürcher SVP-Politiker Stephan Iten kann die ganze Aufregung nicht nachvollziehen. «Vor fünf Jahren wurde die Wehntalerstrasse saniert. Die Situation hat sich verbessert, auch durch den Velo- und Fussweg.» Natürlich sei der Abschnitt für Spaziergänger wenig attraktiv, «dafür gibt es im Katzenseegebiet aber andere wunderschöne und autofreie Wege». Auch sei es ihm schleierhaft, wieso bei der öffentlichen Planauflage niemand eine Einwendung einreichte.

Das Quartier Affoltern wächst. «Künftig wird es noch mehr Menschen geben, die sich am Katzensee aufhalten», sagt Pia Meier. Ein sicherer Spazierweg sei deshalb genauso wichtig wie ein WC in der Badi Katzensee. Dieses hatte nämlich bis anhin im Winter geschlossen, obwohl das kostenlose Seebad ganzjährig geöffnet ist. Mit der Sanierung im Winter 2022 soll dieses Manko behoben werden. «Jetzt braucht es auch für den Rundweg endlich eine Lösung.»

Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

 

 

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