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CVP-Politiker verlangen, alternative Standorte für das Fussballstadion zu suchen, sollte dieses wieder an der Urne scheitern. (Visualisierung: Nightnurses Image)

Wird künftig nicht mehr in der Stadt gekickt?

Von: Christian Saggese

22. Oktober 2019

Die Bevölkerung muss eventuell zum vierten Mal über das Fussballstadion abstimmen. Politiker fordern nun, Standorte ausserhalb der Stadt zu prüfen.

Der FC Winterthur, ein neuer ­Gegner von GC in der Challenge League, wirbt gerne damit, im «einzigen reinen Fussballstation im Kanton Zürich» zu spielen. Diese Spitze an die Stadtzürcher Klubs können sie möglicherweise noch länger für sich beanspruchen, denn die hiesige Bevölkerung muss 2020 wahrscheinlich zum vierten Mal über das Projekt abstimmen. Zwar wurde es vergangenen November mit 53,8 Prozent Ja-Stimmen von der Stimmbevölkerung genehmigt, doch zwischenzeitlich ergriff die IG Freiräume Zürich-West das Referendum gegen den Gestaltungsplan. Der Zürcher Gemeinderat wird diesen voraussichtlich heute Mittwoch verabschieden. Wie die IG bereits angekündigt hat, werde man dann Ende Oktober mit der Sammlung der benötigten 2000 Unterschriften innerhalb von 60 Tagen beginnen. Konkret fordern sie eine sozial- und klimaverträglichere Entwicklung des Areals. Laut IG-Exponenten müsse beim Wohnbauprojekt angesichts der Klimadebatten eine Blockrandüberbauung mit Innenhöfen und viel Grünraum im Vordergrund stehen.

Alternativen suchen

Einige CVP-Politiker, darunter der Zürcher Josef Widler, wollen dieser neusten Entwicklung nicht mehr tatenlos zusehen. Sie haben kürzlich ein Postulat eingereicht. Das Thema darin ist nicht komplett neu. Der Regierungsrat wird eingeladen, rechtzeitig ausserhalb der Stadt Zürich alternative, gut erschlossene Standorte für den Bau eines Fussballstadions zu evaluieren, falls das aktuelle Projekt wieder an der Urne scheitern sollte. Ein spezieller Fokus soll dabei auch auf die Umnutzung von geeigneten Arealen gelegt werden. Konkret erwähnen sie als Beispiel eine Teilumnutzung «des schlecht ausgelasteten Rangierbahnhofs Limmattal. Eine Erschliessung über die geplante S-Bahnstation Silbern wäre geradezu ideal.» Diese Evaluation solle in Absprache mit den Zürcher Fussballvereinen erfolgen und könne weitere Nutzungen umfassen, sofern diese die Eignung als Fussballstation nicht beeinträchtigen. «Erfahrungen auf der ganzen Welt zeigen, dass ein stimmungsvolles Fussballstadion positive Effekte hat auf die Entwicklung der jeweiligen Fussballklubs. Zürichs Fussball verdient einen ‹Hexenkessel›», heisst es im Postulat abschliessend. Die Antwort ist noch hängig.

Der schier endlose Geschichte reicht bis ins Jahr 2003 zurück. Damals genehmigte die Stimmbevölkerung das erste Projekt mit dem Namen «Pentagon». Dieses kam aber nie zustande. 2013 wurde ein weiteres Projekt abgelehnt.

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echo@tagblattzuerich.ch

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