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Die Zeugen-Jehovas-Zeitschrift "Der Wachtturm"

Zeugen Jehovas beschäftigen Infosekta wie noch nie

26. Mai 2016

Im Jahr 2015 verzeichnete die Fachstelle insgesamt 2283 Beratungskontakte: Die Gesamtkontakte haben gegenüber dem Vorjahr um 11% zugenommen (S. 7ff). Diese erneute Zunahme entspricht dem Trend der letzten Jahre. In 23% der Anfragen ist bekannt, das Kinder und Jugendliche involviert sind. Die Anfrage­statistik wird von den Zeugen Jehovas angeführt, gefolgt von Scientology und der charis­matischen Frei­kirche ICF. Weitere häufig nachgefragte Gruppen waren die Kirschblütengemein­schaft um Dr.med. Samuel Widmer, Anbieter aus dem Umfeld des ehe­maligen VPM, Verein zur Förderung der Psycholo­gischen Menschenkenntnis und das Multi-Level-Marke­ting-System Forever Living Products .

Zeugen Jehovas mit Anfragenrekord
Noch nie verzeichnete die Fachstelle infoSekta so viele Anfragen zu den Zeugen Jehovas wie 2015, nämlich 103 Erstkontakte. Das hat u.a. mit dem erhöhten Druck der Organisation auf die Mitglieder zu tun (u.a. Entlassungen wegen Sparmassnahmen, erhöhter Spendendruck), mit der gezielten Aufklärungsarbeit von infoSekta und anderen Stellen sowie mit der Berichterstattung über grobe Missstände innerhalb der Wachtturmgesellschaft. So wurde die syste­ma­tische Vertuschung tausender Fälle von Kindes­missbrauch durch die Organisation letztes Jahr in Australien von einer staat­lichen Kommission untersucht, worüber Medien weltweit berichteten.

Offensive von Scientology
Die vielen Anfragen zu Scientology sind u.a. eine Folge der aktuellen Expansionsbemühungen der Organi­sation: Die im Frühjahr 2015 eröffnete Ideale Org in Basel, die Rekrutierung neuer Mitarbeitender sowie die verstärkte Mitgliederwerbung in den Strassen von Basel führten auch letztes Jahr zu vielen Anfragen. Gleichzeitig sorgten Enthüllungen über die kriminellen Machenschaften der Organisation im prämierten Dokumentarfilm „Going Clear – Scientology and the Prison of Belief“ für eine weitere Sensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit.

Kirschblütengemeinschaft im Fokus
Die einige hundert Anhänger umfassende Kirschblütengemeinschaft um Samuel Widmer kam letztes Jahr infolge einer ARD-Sendung in die Schlagzeilen. Ein Journalist nahm mit versteckter Kamera an einer Therapiesitzung der Gemeinschaft teil, in welcher verbotene Substanzen verabreicht wurden. Kurz darauf eröffnete die Solothurner Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen Samuel Widmer und weitere Personen.

Tausende Kinder wachsen in der Schweiz in sektenhaften Gruppen auf
Kinder bei den Zeugen Jehovas wachsen mit der permanenten Angst vor dem blutigen Welt­untergang auf. Und weltweit kommt das erschreckende Ausmass sexueller Übergriffe innerhalb der Zeugen Jehovas ans Licht. Kinder bei Scientology lernen, dass Trauer oder Wut schlechte Gefühle sind, und manche arbeiten z.T. schon als 13-Jährige 20 Stunden (!) pro Woche für die Org. Kindern in gewissen christlich-fundamen­talistischen Gruppen wird gesagt, die Prügel­strafe sei gottgewollt.

Jedes Kind hat das Recht auf Schutz und emotionale Sicherheit – auch jedes Kind, das in einer sektenhaften Gruppe aufwächst
Es sind heute die Individuen innerhalb von sektenhaften Gruppen, allen voran Kinder, die von uns als Gesellschaft oft vergessen werden. Wir müssen deshalb als Gesellschaft dafür sorgen, dass die Rechte, die die Gemeinschaften für sich in Anspruch nehmen, auch für jedes einzelne noch so schwache Mitglied dieser Gruppen gelten. Andernfalls können Kinder derart geschädigt werden, dass sie gar nicht mehr in der Lage sind, die ihnen zustehenden Rechte wahrnehmen zu können.

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