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«Oh, wie ist das schön!»: Die FCZ-Spieler feiern im Stade de Suisse in Bern ihren Cupsieg. Bild: Keystone

Zürich feiert den FCZ – und seinen Propheten

Von: Sacha Beuth

29. Mai 2018

Mit 2:1 hat sich der FC Zürich am Sonntag im Cupfinal gegen das hochfavorisierte YB durchgesetzt. Nach der Rückkehr aus Bern liess sich das siegreiche Team von Trainer Ludovic Magnin vor rund 1500 Fans auf dem Helvetiaplatz feiern.

FCZ-Trainer Ludovic Magnin hatte sich ziemlich weit vorgewagt, als er letzte Woche im «Tagblatt» vollmundig und ohne nur eine Sekunde zu zögern, die Frage, wer Cupsieger 2018 wird, mit «Wir!» beantwortete. Waren doch alle Vorzeichen – vom Heimvorteil bis zum x-mal grösseren Budget – für die Young Boys aus Bern gestanden. Nun, nach dem hart umkämpften 2:1-Sieg, darf sich der Romand nicht nur als hervorragender Motivator, sondern auch als Prophet feiern lassen.

Die Zürcher hatten im Stade de Suisse tatsächlich losgelegt wie die Feuerwehr. Und als die 11. Minute lief, wurden die Bemühungen ein erstes Mal belohnt. Cédric Brunner hatte Michael Frey in die Tiefe geschickt, der sich die Chance nicht nehmen liess und zum 1:0 einschoss. Ausgerechnet Michael Frey. Der Berner war von YB-Coach Adi Hütter vor rund einem Jahr aussortiert und zum FCZ transferiert worden. Beim Torjubel führte Freys Weg ­darum provokativ nah an Hütter und der YB-Bank vorbei. Und auch nach dem Spiel setzte Frey seine Abrechnung erst einmal fort: «Vielleicht hätte YB das Double geholt, wenn ich für sie gespielt hätte.»

Der Titelgewinn für den FCZ stand lange auf Messers Schneide. Einerseits, weil die Berner bis zum Schluss kämpferisch dagegenhielten. Andererseits, weil der FCZ wegen Gelb-Rot für Sangoné Sarr ab der 67. Minute zu zehnt spielen musste und YB das 0:2 durch Antonio Marchesano (74.) nur sechs Minuten später mit dem Anschlusstor durch Miralem Sulejmani beantwortete. Umso grösser war der Jubel nach dem Abpfiff. Zum 10. Mal ist der FCZ nun Cupsieger. Präsident Ancillo Canepa verkündete im ersten Überschwang sogar, dass dies «der Anfang einer neuen Epoche» sei. Bereits im Vorfeld hatte Stadtrat Richard Wolff verkündet, dass im Fall eines FCZ-Siegs eine Freinacht in Zürich bewilligt werde. Daran wollten die frischgebackenen Pokalhelden natürlich ebenfalls teilnehmen. Nach ihrer Rückkehr nach Zürich versammelte sich das Team von Ludovic Magnin kurz nach 20 Uhr auf dem Balkon des Volkshauses, wo es stolz den Pokal präsentierte und sich von den rund 1500 Fans, die sich auf dem darunter liegenden Helvetiaplatz versammelt hatten, ausgiebig feiern liess. Leider verlief wegen ein paar Chaoten auch dieser Tag für den FCZ nicht ungetrübt. So hatten einige «erlebnisorientierte» FCZ-Fans vor dem Spiel in Bern einen Tankstellenshop geplündert, auf dem Weg ins Stadion mittels Knallpetarden Unbeteiligte verletzt und mit dem Anzünden von Pyros bei der Feier am Helvetiaplatz andere in Gefahr gebracht (wobei sich unter den Urhebern sogar zwei FCZ-Mitarbeiter befanden).

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