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Die Limmattalbahn verkehrt weitgehend unabhängig vom Strassenverkehr. Das Trassee ist begrünt. Bilder: PD

Zürich und das Limmattal sind jetzt eng verbunden

Von: Ginger Hebel

13. Dezember 2022

Megaprojekt  Die Limmattalbahn verbindet als Linie 20 die Bahnhöfe Altstetten mit Killwangen. Zwölf Jahre wurde sie geplant und gebaut. Eröffnet wurde sie zeitgerecht und rund 160 Millionen Franken unter Budget. Von Ginger Hebel

Der Fahrplanwechsel letzten Sonntag war der Startschuss für die Limmattalbahn. Sie verkehrt als Linie 20 zwischen den Bahnhöfen Altstetten und Killwangen und verbindet die Kantone Zürich und Aargau im Viertelstundentakt. Zwölf Jahre lang wurde die als Jahrhundertprojekt betitelte Bahn geplant und gebaut. 2000 Personen aus über 300 Firmen arbeiteten am Projekt mit. Daniel Issler, Geschäftsführer und Gesamtprojektleiter der Limmattalbahn, verspürt Freude und Stolz, dass sie mit einem engagierten Team ein wichtiges Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss bringen konnten. «Andererseits ist da auch Wehmut, dass ein spannender Lebensabschnitt jetzt zu Ende geht. Doch die positiven Emotionen überwiegen.»

Einzigartige Bauwerke

Die Limmattalbahn bindet aufstrebende Orte ans Zürcher Verkehrsnetz an, wie die neue Stadtsiedlung Reitmen. Hier biegt sie in den rund 260 Meter langen Färberhüslitunnel zwischen Schlieren und Urdorf ein. «Der Tunnel ist einzigartig. Er ermöglicht die Anbindung des Spitals und der Kantonsschule Limmattal», betont Daniel Issler. Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh rechnet mit positiven wirtschaftlichen Auswirkungen. «Mit der Limmattalbahn wird die Lebensqualität, aber auch die Standortattraktivität der ganzen Region gesteigert. Sie stärkt den ÖV als Rückgrat der Zürcher Mobilität.» Für Daniel Issler am spektakulärsten ist jedoch das neue Depot zwischen Dietikon und Spreitenbach. «Hier zeigt sich exemplarisch, dass sich auch ein Zweckbau gut in die Landschaft einfügen kann.» Die Bahn hält am Bahnhof Dietikon, dem wichtigsten Umsteigeknoten im Limmattal. Auch Ikea und das Shoppi Tivoli erhalten eigene Haltestellen.

Im September 2019 wurde der erste Teilabschnitt zwischen Altstetten und Schlieren eröffnet. «Die Bedeutung der Bahn wird mit der zunehmenden Urbanisierung weiter zunehmen», ist Daniel Issler überzeugt. Baulich sei die Wahl der Linienführung die grösste Herausforderung gewesen. In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden habe man die bestmögliche Variante gewählt. «Die deutliche Zustimmung der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger hat uns sehr gefreut und der Bahn zusätzlich Schub gegeben», betont Issler. Dass sich der Bund im Rahmen des Agglomerationsprogramms mit einem Drittel an den Baukosten beteiligt habe, sei für das Projekt ebenfalls ein wichtiges Zeichen gewesen. Statt der budgetierten 755 Mio. Franken belaufen sich die Kosten auf rund 600 Mio. Einerseits, weil die Reserven nicht in Anspruch genommen wurden, und weil mehrere grosse Bau-Aufträge günstiger vergeben werden konnten.

Bundesrätin Simonetta Sommaruga: «Die Bahn erleichtert es den Menschen, rasch und bequem zur Arbeit zu kommen. Und sie fängt den Mehrverkehr auf, der durch die weitere Entwicklung im boomenden Limmattal zu erwarten ist.»

Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

Zahlen und Fakten

Die Limmattalbahn ist ein gemeinsames Projekt der Kantone Zürich und Aargau.
Sie verbindet neu Altstetten, Schlieren, Urdorf, Dietikon, Spreitenbach und Killwangen im 15-Minuten-Takt.
Die gesamte Reisezeit beträgt circa 40 Minuten.
12 Jahre wurde die 13,4 Kilometer lange Strecke mit 27 Haltestellen und 955 Fahrleitungsmasten geplant und gebaut durch die Limmattalbahn AG.
Gesamtkosten: ca. 600 Mio. Franken

www.limmattalbahn.ch

 

 

 

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