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Der viel lamentierte «Dichtestress» könnte in der Stadt Zürich noch grösser werden: Bis 2030 soll die Einwohnerzahl um 77 000 Menschen ansteigen. Bild: Deimagine/iStock

Zürich wartet auf die halbe Million

Von: Jan Strobel

31. Mai 2017

Bis zum Jahr 2030 soll die Stadt Zürich gemäss Zukunftsszenarien auf 492 000 Einwohner anwachsen – und deutlich jünger werden.

1962 durfte sich die Stadt Zürich über einen Rekord freuen: In jenem Jahr verzeichnete sie 440 180 Einwohner – das hatte beinahe schon Metropolen-Charakter. Die Zahl stellte den Höhepunkt einer   Wachstumsphase dar, die seit den 1930er-Jahren ununterbrochen angehalten hatte. Dass diese Entwicklung nicht von Dauer sein konnte, ahnte man allerdings schon damals: Bereits 1962 hatte sich das Bevölkerungswachstum ausserordentlich verlangsamt. Tatsächlich ging es in den Folgejahren stetig bergab. Der Tiefpunkt war 1989 mit 355 901 Einwohnern erreicht. Treffend vermarktete damals Zürich Tourismus die schrumpfende Stadt als «Little Big City».

Jugendliches Zürich

Die Zeiten sind längst vorbei. 2014 wurde wieder die 400 000er-Marke geknackt. Aktuell verzeichnet die Stadt Zürich 415 682 Einwohner, und wenn es nach den neusten Szenarienrechnungen von Statistik Stadt Zürich geht, soll es mit dem Wachstum munter weitergehen. Im Jahr 2030 rechnen die Statistiker in einem mittleren Szenario mit einer Bevölkerungszahl von 492 000. Das würde einen Zuwachs von rund 77 000 Menschen bedeuten, was in etwa der aktuellen Bevölkerung der Stadt St. Gallen entspricht. Das obere Szenario geht gar von einer künftigen Einwohnerzahl von 516 000 aus.
Das Zürich der Zukunft soll dabei bedeutend jünger werden: Die Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen wird gemäss Szenarienrechnungen um stolze 47 Prozent zunehmen. Den grössten Anstieg erwarten die Prognostiker indessen bei den 40- bis 49-Jährigen.

Dieses Bevölkerungswachstum werden besonders die Stadtkreise 12 (plus 35 Prozent), 11 (plus 24 Prozent) und 2 (plus 21 Prozent) zu spüren bekommen. Nach Quartieren aufgeschlüsselt ergibt sich ein noch detaillierteres Bild: Demnach wird die Bevölkerung in Hirzenbach um 41 Prozent anwachsen, in Saatlen um 40 und im Quartier Escher-Wyss um 37 Prozent. In Seebach werden 2030 35 Prozent mehr Menschen leben als heute. Es sind dies die Stadtquartiere, in denen auch die Bautätigkeit besonders intensiv ist.

Die Szenarienrechnungen liefern auch eine Prognose über die Bevölkerungsentwicklung nach Nationalitätengruppen. Gemäss Szenario wird dabei der Ausländeranteil in der Stadt Zürich wie bereits heute rund ein Drittel der städtischen Gesamtbevölkerung ausmachen.

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