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Könnte in der Saison 2022/23 eingeweiht werden, wenn es wegen der Wohntürme (r.) nicht noch Rekurse gibt: Stadion «Ensemble» mit 18 000 Plätzen. Bild: PD

Zusammen gewonnen: Volk sagt Ja zu «Ensemble»

Von: Sacha Beuth/Jan Strobel

27. November 2018

ABSTIMMUNGEN VOM 25. NOVEMBER Stadtrat, FCZ, GC, die Wohngenossenschaft ABZ und die Baufirma HRS dürfen aufatmen. Ihr gemeinsamer Einsatz für ein neues Fussballstadion auf dem Hardturm ist belohnt worden. Die Zürcherinnen und Zürcher stimmten der Projektvorlage «Ensemble» mit 53,8 Prozent Ja gegen 46,2 Prozent Nein zu.

Viele Fussballfans hatten schon nicht mehr daran geglaubt, nun scheint es doch noch wahr zu werden. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger gaben am Sonntag bei einem Ja-Anteil von 53,8 Prozent grünes Licht zur Realisierung eines neuen Fussballstadions, dem Projekt «Ensemble». Mit Ausnahme des Kreises 10, wo bürgerliche Stadiongegner das Projekt wegen der sichtbehindernden Wohntürme bekämpft hatten, stimmten alle anderen Kreise der Vorlage zu. Den höchsten Ja-Anteil gab es in den Kreisen 7+8 (57,9 Prozent). Wie sehr das Thema die Bevölkerung bewegte, zeigte auch die hohe Stimmbeteiligung von 55,9 Prozent.

Mauchs Warnung

Im Lager der Befürworter war der Jubel entsprechend gross. «Die Freude und Erleichterung ist riesig. Denn ohne die Perspektive auf das neue Stadion wäre es für uns schwierig geworden, zu überleben», hob GC-Präsident Stephan Anliker hervor. «Das Stadion wird mehr Vermarktungsmöglichkeiten bieten, mehr Zuschauer bringen und mehr Euphorie entfachen.» Und Ancillo Canepa, Anlikers Pendant beim FCZ, ergänzt: «Jetzt hoffen wir natürlich, dass die Realisierung zeitlich nicht durch willkürliche Hindernisse unnötig erschwert wird.» Das hofft man auch im Stadtrat, der sich zusammen mit den beiden Fussballclubs, der Wohngenossenschaft ABZ und der Baufirma HRS für das Projekt eingesetzt hatte. Stadtpräsidentin Corine Mauch gab schon mal vorsorglich eine Warnung an mögliche Widersacher ab. «Das klare Ergebnis zeigt, dass die Bevölkerung genug hat von den ewigen Diskussionen und endlich ein neues Stadion will.»

Wahrscheinlich ist jedoch, dass ihre Worte auf taube Ohren stossen. Teile der Gegnerschaft haben bereits Einsprache angekündigt. «Wir werden vors Verwaltungsgericht und allenfalls auch vor Bundesgericht gehen, um die beiden Türme zu verhindern», sagte der Höngger Architekt Marcel Knörr stellvertretend für die bürgerlichen Stadiongegner. Ob SP und Grüne, die das Projekt ebenfalls bekämpft hatten, ihren Widerstand aufgeben und Erstere ihre Initiative für ein transparent finanziertes Fussballstadion zurückzieht, ist noch offen.

Erstes Spiel erst 2028?

Das gilt somit auch für die Frage, wann das erste Mal der Ball im neuen Stadion rollt. Im Optimalfall könnte das in der Saison 2022/23 der Fall sein. Aber nur, wenn der Gemeinderat im nächsten Jahr dem Gestaltungsplan sein Okay gibt und darauf kein Referendum und keine zweite Abstimmung erfolgen. Und nur, wenn anschliessend der Stadtrat die Baubewilligung erteilt und auch darauf keine Rekurse ein­gehen. Mit Einsprachen und dem Weg durch die Gerichte könnte es bis 2028 dauern.

 

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