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Porträt

Licht, Farbe, Musik: Demnächst verwandelt sich die Maag-Halle in eine illuminierte Kunstgalerie. Die Werke Van Goghs, darunter die Sonnenblumen, werden auf Wände, Dekoelemente und Böden projiziert. Bild: PD

Von der Pionierlust getrieben

Von: Ginger Hebel

28. Januar 2020

Veranstalter: Seit 25 Jahren kämpft Darko Soolfrank dafür, die besten Shows und Theater auf die Bühne zu bringen. Nicht jede ist ein Erfolg, umso mehr freut sich der Co-Gründer der Maag-Halle in Zürich-West, wenn er mit seiner Selektion den Geschmack des Publikums trifft.

Es wird ein bewegtes Jahr für Zürcher Kulturveranstalter und Veranstaltungshallen. Ab Herbst mischen neue Mitspieler den Markt auf, am Flughafen eröffnet das Millionenprojekt The Circle mit grosser Eventhalle sowie die Kulturhalle 550 in Oerlikon. «Die Konkurrenz wächst, der Preiskampf ebenso», sagt Darko Soolfrank, Co-Gründer der Maag-Halle in Zürich-West. Vor 18 Jahren eröffnete er mit seinem Geschäftspartner Guido Schilling die Halle mit der Eigenproduktion «Deep».

Mit seinem Team veranstaltet er zudem Shows, Konzerte, Events und Messen in der Halle 622 in Oerlikon. «Heute reicht es nicht mehr, eine gute Produktion zu zeigen, der Zuschauer erwartet ein Gesamterlebnis», erklärt Darko Soolfrank. Das L’Atelier des Lumières in Paris illuminiert seit Jahren erfolgreich die Werke der grossen Künstler. Dem 52-Jährigen ist es nun als Erstem gelungen, die multimediale Ausstellung «Van Gogh Alive» in den deutschsprachigen Raum zu bringen. Ab Februar verwandelt sich die Maag-Halle in eine animierte Kunstgalerie. Die weltberühmten Werke Van Goghs – die Sternennacht, der blühende Mandelbaum oder das Selbstbildnis – werden auf Wände, Dekoelemente und Böden projiziert. Der Besucher erhält dadurch die Möglichkeit, durch eine illuminierte Galerie zu schlendern und in die Gemälde einzutauchen. «Wir wollen damit einen neuen, spielerischen Zugang zur Kunst schaffen,» erklärt Darko Soolfrank. Das Erfolgsrezept heisse heute Fusion, ob in der Küche oder in der Showszene.

Ein Wagnis eingehen

Auch das Kunsthaus Zürich zeigt sich vom Pionierprojekt begeistert und möchte Synergien nutzen. «Bei uns lassen sich die illuminierten Werke erleben, im Kunsthaus die Originale, das ist eine schöne Verbindung», betont Soolfrank. Jahr für Jahr bringt er mit seinem Team internationale Tanzshows und Theater in die Maag-Halle. Zudem ist er verantwortlich für Eigenproduktionen wie das Erfolgsmusical «Ewigi Liebi». Die Tanzshow «Break the Tango» schickte er von Zürich in die Welt hinaus. «Manchmal ist eine Show aber auch ein Schuss ins Leere», gibt er zu. Bei der Auswahl verlässt er sich meist auf seine Intuition, «würde ich auf den Rat meiner Frau hören, wäre die Halle leer, sie hat einen speziellen Geschmack», sagt er lachend.

Die Maag-Halle kommt ohne Fremdfinanzierung und Subventionen aus. «Neue Shows sind mit immensen Kosten verbunden. Als Veranstalter muss man aber ein Wagnis eingehen.» Soolfrank reist häufig nach Edinburgh und ans Londoner West End, um neue Produktionen zu erleben und Kontakte zu pflegen. In den letzten 25 Jahren hat er sich ein weltweites Netzwerk aufgebaut. «Es gibt Wochen, da bin ich keinen Abend zu Hause.»

Das Publikum, sagt er, werde immer unverbindlicher. «Je grösser die Auswahl, desto unentschlossener ist der Zuschauer. Viele warten ab, ob noch eine bessere Option kommt», stellt er fest. Diese Entwicklung sei für die Branche gefährlich. Er beobachtet die Trends genau, «es ist entscheidend, wachsam und kreativ zu bleiben».

Weitere Informationen:

«Van Gogh Alive», 18. Februar bis 9. April in der Maag-Halle vangogh-alive.ch

Tickets zu gewinnen:

Das «Tagblatt der Stadt Zürich» verlost 5 x 2 Gutscheine für die Multimedia-Ausstellung Van Gogh Alive, einlösbar nach Wahl vom 18. Februar bis 9. April 2020 in der Maag-Halle Zürich. Schreiben Sie uns eine Mail mit Name, Adresse, Telefonnummer und Betreff Van Gogh Alive an: gewinn@tagblattzuerich.ch

 

 

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