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Ratgeber

Hund aus dem Tierheim

Wir haben vor kurzem Judy, eine Mischlingshündin, aus dem Tierheim geholt. Sie ist drei Jahre alt und hatte bis jetzt gar kein schönes Leben; sie wurde misshandelt. Wir wollen ihr so viel Liebe geben, wie wir nur können. Wissen Sie, wie wir ihr Vertrauen gewinnen? Jolanda

Liebe Jolanda

Menschen wie Sie, die das Herz am rechten Fleck haben und keine Mühen scheuen, einem Tier mit einer traurigen Vorgeschichte ein neues Zuhause zu geben, finde ich toll. Ich verstehe sehr gut, dass Ihr Judy am liebsten mit eurer ganzen Liebe überschütten würdet, sie verwöhnen und verhätscheln wollt, um ihre schlechte Vergangenheit zu streichen. Jedoch, liebe Jolanda, Mitleid allein darf als Motivation nicht sein. Sie dürfen nicht den Fehler machen und Ihren Schützling allzu sehr bemitleiden und vermenschlichen, und erst recht nicht Verhaltensweisen tolerieren, die Sie im Grunde gar nicht gut finden. Verzichten Sie vorderhand darauf, Ihre Judy überschwänglich zu drücken und zu streicheln. Erwarten Sie bitte anfangs nicht zu viel von ihr, ­stellen Sie sich lieber darauf ein, dass ein ganzes Stück Arbeit auf Sie wartet und es Geduld und Zeit braucht; Tage, oft auch Wochen, um das Vertrauen des Hundes zu erlangen und ihn wieder in ein normales Leben zu holen, wo er sich sicher und wohlfühlt. Judy wird sich am besten eingewöhnen, wenn liebevoll, aber konsequent mit ihr umgegangen wird. Ich halte es für wichtig, dem Hund Zeit zu geben, um seine neue Heimat zu erkunden. Freunde und Bekannte, die das neue Familienmitglied besuchen wollen, sollten Sie auf später vertrösten. Gerade Hunde mit einer schlimmen Vergangenheit brauchen eine starke Führung und Menschen, die ihnen Sicherheit geben. Er soll doch erst mal euch kennen lernen, denn bis jetzt seid ihr auch Fremde für ihn. Ihre

Tierfrage per E-Mail: susanne.hebel@gmx.ch

 

 

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